Zwei vom gleichem Schlag Teil 01
Datum: 23.02.2018,
Kategorien:
Schwule
... Seite und schaute direkt in Jeromes tiefblaue Augen, sein Blick war betont selbstbewusst: „Sich von größeren und stärkeren unterbuttern zu lassen, war noch nie meine Art."
„Dann sollten Sie lernen, sich mit den Konsequenzen abzufinden."
„Ha. Bilden Sie sich nicht zu viel darauf ein, dass Sie mich unglücklich erwischt haben."
Jerome lachte trocken auf.
„Unglücklich erwischt?"
„Ja."
„... Sie haben doch außer frechen Sprüchen gar nichts drauf. Wäre der Manager nicht dazwischen gekommen, hätte ich Sie richtig vermöbelt."
Rafer funkelte ihn über seine Brillengläser hinweg trotzig an und schwellte die Brust. Sein Atem begann sich zu beschleunigen: „Wenn Sie noch eine Abreibung wollen, brauchen Sie es mir nur zu sagen!"
„Schauen Sie doch mal in den Spiegel, wie Ihnen die erste bekommen ist. Oh, können Sie gar nicht, Sie haben ja immer noch kein Zimmer!"
„Kann ich ja nichts dran machen, wenn sie hier nur an brutale Schläger welche vermieten!"
Ihre Stimmen wurden lauter und schließlich packte Jerome den Rothaarigen wie vorhin fest am Mantelkragen, zog ihn zu sich herüber und blickte ihn böse an. Trotz blauem Auge erwiderte dieser ohne jegliche Angst den Blick, seine Nasenflügel blähten sich.
Komm schon, schlag zu!, schien er sagen zu wollen. Jerome versteifte seine Hände so fest im Griff an Rafers Kragen, dass sie knackten und die Knöchel weiß hervortraten.
So ein verdammter, frecher Kerl.
Dem werde ich seine große Klappe stopfen!
... ...
... ...
Im kalten Mondlicht funkelten die grünen Augen des Rothaarigen mit seltsamer Intensität. Wie magisch. Wie hypnotisierend.
Er wird sich wieder eine Niederlage einfangen, dachte Jerome, bereit zuzuschlagen. Dann öffnete sich sein Mund, langsam wie von selbst. Auch sein Gegenüber schien von etwas überrascht zu sein. Etwas war plötzlich zwischen ihnen. So deutlich, dass es fast greifbar war.
Es knisterte. Wie eine Art von elektrischer Spannung, etwas hielt sie beide davon ab, aufeinander loszugehen.
Und dann geschah es.
Beide bewegten gleichzeitig ihre Gesichter aufeinander zu. Beide schienen zu wissen, dass es in diesem Moment richtig war. Sie versanken in einem innigen Kuss. Jerome hatte Rafer noch immer am Kragen gepackt, aber zog ihn jetzt mit Leidenschaft zu sich heran.
Der Kuss war unsagbar intensiv. Jerome lief ein Schauder über den Nacken bis zum Steißbein. Es fühlte sich an, als springe er ins gähnende Nichts von der Spitze eines hohen Turms, so sehr peitschte ihm Adrenalin durch den Körper. Er presste das Gesicht des Fremden mit aller Kraft noch näher an sich heran und wagte nicht mal zu atmen. Dieser ließ es geschehen, die Augen fest geschlossen, doch er schien ebenso wohlig zu zittern wie Jerome. Dann fühlte dieser seine vorsichtige Hand an seiner Schulter. Er drückte Jerome seinerseits an sich.
So plötzlich, wie es begonnen hatte, trennten sich ihre Gesichter auch wieder voneinander. Atemlos verharrten sie eine Weile schweigend. Nebeneinander ...