1. Zwei vom gleichem Schlag Teil 01


    Datum: 23.02.2018, Kategorien: Schwule

    ... Park des Hotels, damit beschäftigt seine Wunden von dem Kampf zu versorgen.
    
    Sein kurzer Anflug von einem Lächeln erstarb.
    
    Na ja, andererseits war er es, der mich provoziert hat. Er hat das gestartet, nicht ich. Selbst schuld.
    
    Trotzdem, etwas wie eine Art Reue stieg in Jerome auf und er überlegte sogar, ob er zu ihm gehen sollte. Etwas Besseres vor hatte er gerade ohnehin nicht. Andererseits würden sie vielleicht dann den nächsten Streit anfangen ... aber nun ja. Allemal besser, als sich die ganze Nacht zu langweilen. Und schließlich war es eher der Rothaarige, der auf sich Acht geben sollte. Wer weiß, vielleicht rannte er ja auch schreiend weg, wenn er Jerome wiedersah?
    
    Schon als er die Schritte auf dem Steinweg hörte, drehte der Rothaarige den Kopf in Jeromes Richtung, setzte die abgenommene Brille wieder auf und seine Gesichtszüge verhärteten sich, als er ihn erkannte. Jerome sagte nichts, kam langsam näher und betrachtete eingehend sein Gesicht. Die Haut unter dem rechten Auge war großflächig dunkelviolett angelaufen und angeschwollen, jedoch konnte er die Lider noch normal öffnen. Dennoch war es ein schauriger Anblick.
    
    „Ganz hübsches Veilchen", sagte Jerome leise und nicht ohne eine gewisse Häme in der Stimme, als er direkt vor der Bank stehengeblieben war.
    
    „Ja", gab Rafer zu und in seinen Augen funkelte es wütend. „schon eher ein ganzer Veilchenstrauß."
    
    „Tut es sehr weh?"
    
    „Ja, natürlich tut es sehr weh ... und ein paar andere Blessuren ...
    ... auch."
    
    „Tja, wenn ich zulange, lange ich zu."
    
    Der Rothaarige verdrehte nur stumm die Augen und massierte die Creme auf seiner Haut noch tiefer ein. Die Dose damit stand neben ihm auf der Bank, sie war aus Glas und völlig ohne Etikett.
    
    „Eine heilende Salbe?", fragte Jerome.
    
    Der Mann nickte.
    
    „Gegen die Schwellung. Und sie kühlt gleichmäßiger als die Eispackung ... hab ich selbst gemacht."
    
    „Was, die Salbe?"
    
    „Jap."
    
    „Hm. Was sind Sie, so eine Art Hexenmeister?"
    
    Rafer zog die Brauen zusammen und schaute Jerome mit seinen grünen Augen einen Moment lang fragend an: „Hexenmeister? Na ja. So was in der Art vielleicht, ja."
    
     „Nützlich."
    
    „Durchaus. Vielleicht kann ich ja ein Abführmittel zusammenbrauen und es Ihnen ins Frühstück mischen."
    
    „Aber nur, weil Sie anders gegen mich keine Chance haben", konterte Jerome mit triumphierenden Lächeln.
    
    Rafer schnalzte mit der Zunge und zuckte mit den Schultern. So richtig freuen konnte Jerome sich über seinen Erfolg bei ihrem Streit noch immer nicht. Der Fremde sah recht zerknirscht aus und es machte ihm nur zum Teil Spaß zu sticheln.
    
    Stille entstand zwischen ihnen, nur das Zirpen der Grillen, neben dem gelegentlichen Ruf eines Käuzchens war zu hören.
    
    „Immer noch kein Zimmer?", fragte Jerome dann nach einer endlos langen Weile.
    
    Er schien damit den anderen wunden Punkt getroffen zu haben, der Rothaarige ließ die Schultern sinken und schüttelte den Kopf. Erst schien er nichts weiter sagen zu wollen, dann aber hob ...
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