Liebe Tod und Neuanfang 10
Datum: 20.02.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Teil 23
Im Bad machte ich mich wieder landfein und dachte die ganze Zeit über das nach, was ich gesehen hatte. Was hatte es mit dem Bild nur auf sich, warum faszinierte es Eva so sehr. Ich musste es einfach herausbekommen.
Als ich fertig mit der Morgentoilette war, begab ich mich in die Küche und begann den Frühstückstisch zu decken. Als ich dann damit fertig war und das einzige Geräusch was vorhanden war von der Kaffeemaschine kam, setzte ich mich einen Moment hin und dachte an gar nichts. Manchmal saß ich einfach nur da und starrte Löcher in die Luft. Es gefiel mir immer wieder, den Morgen so zu beginnen. Einfach geistig lufthohlen, das Gehirn leer machen, um es mit den Eindrücken des Tages füllen zu können.
Als der Kaffee dann durchgelaufen war, hörte ich Evas tappende Füße auf dem Flur und wenig später stand sie mit ihrem Nachthemd bekleidet in der Tür. Sie schnupperte in der Luft und inhalierte den Duft von frischem Kaffee. Dann verschwand sie noch für ein paar Minuten im Bad, um das nötigste zu tun. Schon wenig später war sie zurück und wir frühstückten ausgiebig. Danach beschlossen wir, spazieren zu gehen. Dazu wollten wir in den Stadtpark und uns ein wenig an den Pflanzen sattsehen.
Nur eine Stunde später kamen wir dort an und machten als Erstes den großen Rundgang, hieß den äußeren Weg entlang. Erst dann erkundeten wir das Innere des Parks mit seinen Blumenbeeten und Anlagen.
An einer besonders gelungenen Stelle fanden wir eine freie Parkbank und ...
... setzte uns darauf, um das treiben, um uns herum zu beobachten.
Es war relativ viel los im Park, denn das Wetter war schön und die Leute hatten anscheinend den gleichen Gedanken gehabt wie wir. Es schien alles unterwegs zu sein, was zwei Beine hatte. Einzelne Personen genauso wie Paare und ganze Familien. Entweder zu Fuß, auf dem Fahrrad oder mit Kinderwagen und anderen Transportmöglichkeiten.
Irgendwann kam sogar eine kleine Schar Kleinkinder den Weg entlang, gefolgt von deren Müttern, die ein wachsames Auge auf alles hatten, was ihre Sprösslinge so machten. Sie mussten wirklich sehr darauf aufpassen, dass keine verloren ging, denn einer riss immer aus oder machte dumme Dinge. Es war sehr interessant ihnen zuzuschauen. Besonders Eva sah ihnen mit großen Augen zu, während ein Lächeln ihre Lippen umspielte. Dieses Lächeln war aber nicht so frei wie sonst, sah eher etwas gequält aus. Vielleicht regten sich in ihr ihre Mutterinstinkte, die sie in ihrem Leben hatte nie ausleben dürfen. Ich wusste es nicht, kannte mich mit ihrer Gefühlswelt, was das betraf, nicht aus. Zu alt war sie noch nicht dafür.
Dann war die Gruppe vorbei und es wurde ruhig um uns herum. Weitere Menschen ließen sich im Moment nicht sehen und hören. Wir beide saßen nur da und ließen uns die Sonne auf unsere Gesichter brennen. Es war angenehm so, denn die Temperaturen dazu waren zu Glück nicht zu hoch.
„Das Bild, das eine in der Mitte. Was bedeutet es für dich!", fragte ich Eva einfach aus dem Bauch ...