HomoLepus 13
Datum: 19.02.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... mit einem Zahlenschloss gesichert. Dieser kleine unscheinbare Kasten hing an der Zarge und schein mich zu verhöhnen. Besonders als ich das erste Mal wahllos Zahlen eingab. Als ich dann auf Enter drückte, leuchtete sofort eine rote Lampe auf. Ansonsten geschah nichts. Zumindest ging kein Alarm los. Doch das hieß nicht, dass es bei dem X-ten Versuch auch noch so blieb.
Also begann ich darüber nachzudenken, welche Zahl hier wohl passen konnte, obwohl ich nicht einmal wusste, aus wie vielen Ziffern diese Zahl bestand. Im Allgemeinen waren vier bis sechs üblich.
Da meistens die vorgegebene Zahlenkombination die mehrfache Null war, versuchte ich diese einmal, denn viele Menschen beließen es bei der Voreinstellung. Das brachte auch nichts. Allerdings hätte es mich bei Sandra auch gewundert. Die nächste Wahl war die eins aufsteigend in Reihenfolge.
Wie vermutete blieb mir auch hier der Erfolg verwehrt. Also stand ich da und überlegte weiter, welche Kombinationen noch einfielen. Dann kam mir eine Idee. Als ich mir das Impressum der Internetseite angeschaut hatte, war mir das Geburtsdatum von Sandra aufgefallen, denn sie war auf den Tag genau zwanzig Jahre älter als ich.
Ich tippte das Datum ohne die neunzehn ein, so wie ich es machen würde und ein Grinsen ging über meine Lippen, als eine grüne Lampe aufleuchtete und es hörbar im Schloss klickte. Sandra war also doch nicht so schlau gewesen, wie ich vermutete, allerdings hatte sie sicher auch nicht damit gerechnet, ...
... dass es einer versuchen würde.
Langsam schob ich die Tür auf und ging vorsichtig hinein, denn es gab kein Fenster, durch wenigstens das Licht der Nacht eindringen konnte. Ich zog die Tür hinter mir so weit heran, dass sie angelehnt war, und machte dann das Feuerzeug wieder an. Ich sah schon einiges, drehte mich aber noch einmal um und suchte nach einem Lichtschalter, den es geben musste.
Grelles Neonlicht strahlte von der Decke und ich musste einen Moment meine Augen schließen, denn ich wurde leicht geblendet. Dann sah ich mich um.
An der einen Wand stand ein langer Tisch, auf dem mehrere Bildschirme aufgebaut waren. Daneben waren auf einem mehrstöckigen Regal mehrere Aufzeichungsgeräte angebracht, die nicht in Betrieb waren. Zumindest vermutete ich das, denn sie kein Lämpchen leuchte in den Displays. Auf der anderen Seite des Raums war ein Fotolabor aufgebaut, was mich aber nicht so sehr interessierte. Ich ging zu den Bildschirmen und machte sie an. Dann sah ich mich unter dem Tisch um und fand einen Computer, den ich ebenfalls anmachte.
Da man nicht davon ausging, dass jemand in den Raum kam, der dort nichts zu suchen hatte, war der Computer nicht verschlüsselt und ich war wieder einmal darüber froh, dass viele Programme selbsterklärend waren. Schon nach wenigen Minuten hatte ich in Grundzügen heraus, wie man die einzelnen Kameras ansteuerte, und sah es mir genau an.
Was mich dann überraschte war, dass einige der Kameras sogar infrarotfähig waren. Selbst bei ...