1. Freiwild - Kapitel 1 – Der Fang


    Datum: 26.03.2023, Kategorien: Transen Deine Geschichten

    ... Ofens breitete sich schnell in der engen Hütte aus und mein Zittern und die Gänsehaut ließen nach. Der Mann nahm eine Bechertasse von einem Brett an der Hüttenwand, hängte einen Teebeutel hinein und goss brodelndes Wasser darauf. Er reichte mir die Tasse herüber und sagte: „Trink den Tee hintereinander aus und dann ab in den Schlafsack! Wenn Du vorher pinkeln mußt….oder was anderes, dann mach das auf dem Abort links der Hütte!“ Nein, nur nicht nochmal raus in die kalte Nachtluft. Als ich erwachte, stand die Hüttentüre einen Spalt offen und die Morgendämmerung ließ mich einige Konturen in der Hütte erkennen. Der Ofen war noch warm und ich schälte mich aus dem Schlafsack, um mich anzuziehen. Die Wäsche war trocken und angenehm und stank nicht mehr nach Schweiß. Ich stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Mit einem Bündel Feuerholz auf dem Arm, betrat der Mann die Hütte und schichtete das Holz neben dem ausgehenden Ofen in ein Vorratsgestell. Im durch die offene Tür einfallenden Morgenlicht erkannte ich, dass der Mann nicht nur groß und breitschultrig war, nein er erschien mir wie ein Bär, dessen schwellende Muskeln sich durch die Ärmel der Lederjacke und im Bereich der Oberschenkel durch den Jeansstoff abzeichneten. Seine Haut an Handrücken und im Gesicht erschien dunkelbraun und Wetter gegerbt. Seine tief schwarzen Haare waren glatt nach hinten gekämmt und glänzten ölig. Sein Alter konnte ich nicht bestimmen. Er schien aber nicht älter als Mitte dreißig zu sein und wirkte ...
    ... auf mich wie Jemand aus einem Balkanstaat. „Schön, dass Du bereits auf bist! Frühstück gibt es später! Wir müssen hier weg!“ Er grinste dabei irgendwie beunruhigend, drängte mich durch die Tür nach draußen, hängte zwei Vorhängeschlösser in die dafür vorgesehenen Riegel und ließ sie einschnappen. Seine große Hand umfasste wieder meinen linken Oberarm und er zog mich mit sich, entlang eines schmalen Wildwechsels. Nach etwa einem Kilometer erreichten wir einen feuchten Stichweg, der in einen breiteren Feldweg am Waldrand mündete. Im Laubschatten eines Hainbuchen-Wäldchens, parkte ein dunkel grüner Mercedes Geländewagen. War der Mann Jäger? Auf dem Weg hier hin, hatte er mich nicht eine Sekunde los gelassen. Er öffnete die Beifahrertüre, schob mich auf den Sitz, schloss und verriegelte die Tür von aussen, ehe er den Wagen umrundete und sich hinter das Steuer schwang. Der schnelle Marsch zum Auto, hatte mir wieder den Atem genommen. Ich war nicht gerade sportlich. Seit wir die Hütte verlassen hatten, wechselte mein Begleiter – oder sollte ich sagen, Entführer – kein einziges Wort mit mir. Er steuerte den Wagen aus dem Wald, entlang des Feldweges, zur Landstraße. Als wir nach einem weiteren Kilometer die Einmündung zur Bundesstrasse erreichten, konnte ich weit entfernt die Skyline der City erkennen. Mit schneller Fahrt entfernten wir uns von der Stadt. Dichter Morgenverkehr kam uns entgegen. Während der Fahrt legte er mehrfach seine rechte Hand auf meinen Oberschenkel und ließ sie ...
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