1. Freiwild - Kapitel 1 – Der Fang


    Datum: 26.03.2023, Kategorien: Transen Deine Geschichten

    Alle Akteure in dieser Geschichte sind volljährig
    
    Freiwild - Kapitel 1 – Der Fang
    
    Ich war dreizehn, als sich meine Eltern im Streit trennten. Die folgenden fünf Jahre mit meinem Vater verliefen nicht konfliktfrei und auch nicht frei von Gewalt in Form körperlicher Züchtigung. Vor Allem, als er merkte, dass ich sexuell anders orientiert war. Ich war jetzt achtzehn und hielt es nicht mehr aus. Nach Abschluss von Realschule und nachfolgender Lehre wollte ich nur noch weg. Ich haute ab, mit dem, was ich auf dem Leib trug und einem Tagesrucksack, in dem ich nur ein paar Mark, meine Ausweise, Abschlusszeugnis und Gesellenbrief hatte, dazu ein Duschgel, etwas Seife, Waschlappen, Handtuch, zwei Paar Socken, einen Satz Unterwäsche und ein Oberhemd. Das heißt, ich versuchte abzuhauen. So schmal wie ich war, dazu noch in der verspäteten Pubertät, deren Gründe ich nicht kannte und noch immer nicht im Stimmbruch, was sehr ungewöhnlich war, befand ich mich nun planlos auf der Flucht. Wohin eigentlich? Meinen Freund, der ähnlich veranlagt war wie ich und mit dem ich seit knapp zwei Jahren die Freuden spezieller Selbstbefriedigungspraktiken zu entdecken begann, konnte ich nicht aufsuchen. Ich streunte durch die Großstadt, vermied Straßen mit wenig Verkehr, weil ich dachte, gerade hier aufzufallen, da ich davon ausging, dass Polizei und Jugendamt nach mir suchten. Ich trug einen leichten Sommeranorak den man wenden konnte. Damit hatte ich zwei Farben bzw. Muster zur Verfügung. In den ...
    ... Randbezirken schlief ich in leer stehenden Häusern, die ich nur in der Dämmerung aufsuchte, orientierte mich zwar an den Sammelpunkten von Obdachlosen, mischte mich jedoch bewusst nicht unter sie und tauchte am Tage in der Masse der Passanten unter, die das Stadtzentrum bevölkerten. Jede Polizeisirene versetzte mich in Alarmstimmung. Dann verdrückte ich mich in die zahlreichen überfüllten Warenhäuser, bis ich dachte, die Luft sei wieder rein. Ich wechselte die Schlafplätze so oft es möglich war. Damit vermied ich, dass mich Gruppen von Obdachlosen, innerhalb einer Woche mehrfach sahen. Ich klaute Obst an Marktständen oder erbettelte Backwaren vom Vortag in wechselnden Geschäften verschiedener Stadtbezirke oder aß etwas warmes jeden zweiten Tag bei den Tafeln des DRK, der Caritas oder Diakonie. Langsam verdreckte meine Kleidung. Ich fuhr mit der S-Bahn in den Außenbezirk, natürlich schwarz, ging im Fluss baden und wusch dort auch meine Klamotten. Es war Sommer. Mein Glück! Was aber machte ich im Winter? Der Gedanke verschaffte mir schlaflose Nächte. Und doch wurde gerade hier in den Flussauen Jemand auf mich aufmerksam, noch dazu spät Abends. Am Tage joggten viele Städter in den Uferwiesen. Nachts suchten und fanden sich hier Schwule, Lesben und Andere, die erste Kontakte knüpften. Ich wußte damals nicht, dass hier auch Zuhälter nach entlaufenen Nutten suchten und auf der Jagd nach Femboys, die sie sich gefügig machen wollten, den Uferpark durchkämmten. Ich war noch keine zwei ...
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