1. Die andere Haut – Kapitel 7


    Datum: 22.03.2023, Kategorien: Fetisch Deine Geschichten

    ... es möge Erfolg haben.
    Eisenbarth injizierte die erste Ampulle mit Nanosonden zur Zellregeneration. Eine Stunde später folgte die zweite Ampulle mit Sonden zur Stabilisierung von Gefäßwänden. Die dritte Ampulle, eine weitere Stunde später übernahm wichtige Funktionen des Stoffwechseln und Sauerstofftransportes im Blutplasma. Dabei wurden die roten und weißen Blutkörperchen gegen Molekül-artige Zusammenballungen von Nanosonden ausgetauscht und sorgten zugleich für die Eliminierung aller schädlichen Bakterien und Viren. Danach hieß es… WARTEN und HOFFEN!
    Nie zuvor hatte man sich an derartige Verfahren herangewagt, noch dazu mit solch unterschiedlichen Zielvorgaben. Das Blutbild zeigte eine ungeheure Vermehrung aller drei Gruppen von Nanosonden. Eine Untersuchung des Herzens offenbarte zur Verblüffung der Medizintechniker, dass die Sonden zur Reparatur der Gefäßwände und die der Zellregeneration auch Herzkranzgefäße, Herzbeutel und Herzmuskel okkupiert hatten, ohne dass es zu Komplikationen führte. Im Gegenteil. Die Nanosonden arrangierten sich auf der Basis ihrer KI-Grundprogrammierung so miteinander, als entwickelten sie eine Art Sachwarmintelligenz. Innerhalb eines einzigen Tages hatten sie das gesamte Lungengewebe komplett übernommen und in seinen Grundfunktionen repariert. Im Ergebnis verlangsamte sich zwardie Atemfrequenz auf drei Züge pro Minute, was jedoch den Gasaustausch des Körpers um ein Vielfaches intensivierte, da das nunmehr umgewandelte Blutplasma den ...
    ... Sauerstofftransport erheblich erleichterte. Weitere Ampullen verschiedener Nanosonden gestalteten sämtliche Stoffwechselvorgänge um, auch im Bereich der Enzyme, Hormone und Vitamine. Zur Verblüffung der Ärzte und Ingenieure überwanden die Nanosonden auch die Blut/Hirnschwelle. Neokortex und Hypophyse veränderten sich. Im Kortex entstand ein separierter Teil neuer Hirnzellen und synaptischer Verbindungen. Sonja war aus dem künstlichen Koma erwacht. Sie verspürte Erleichterung auf allen Gefühlsebenen und bei allen körperlichen Empfindungen, hatte zugleich aber auch den Eindruck, als sei ihr ICH doppelt vorhanden. Sie teilte es Eisenbarth über Handzeichen und schriftliche Notizen mit und erneut begannen hektische Untersuchungen. Während dieser Zeitspanne hatte Sonja den Angst einflößenden Eindruck, alles, was sie seit ihrer bewussten Kindheit je erlebt, erfahren, gesehen, gehört und gelesen hatte, werde aus ihrem Hirn abgesaugt und verlagere sich in ein Nirwana. Hirnstrommessungen und die Bilder des Kernspintomografen zeigten extreme Aktivitäten zwischen Neokortex und dem neu entdeckten Zellbereich. Die anwesenden Kybernetiker vertraten die Überzeugung, hier sei eine Art BackUp-Vorgang zu beobachten, der wie durch eine Firewall vom Neokortex getrennt, den neuen Zellbereich, der wie ein Speicher reagierte, mit den scheinbar abfließenden Datenströmen füllte. Nach einer halbtägigen Phase scheinbarer Desorientierung, in deren Verlauf Sonja über den angeblichen Verlust ihres Gedächtnisses ...
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