Heißer Herbst 08 - Um fünfzehn Uhr ...
Datum: 01.02.2018,
Kategorien:
Humor
... Gina und Susi. So traf sie als erste beim Absperrgeländer ein, stoppte und hakte die Kette aus. Susi zischte durch, Gina dampfte hinterher, dann sprintete ihnen auch Sabine nach. Von der Turmuhr schlug es fünfzehn Uhr. Der Aufseher gaffte mit offenem Mund.
„Jetzt schlägt’s aber dreizehn!“, schrie die Dame an der Kasse und kam überraschend flink herausgewatschelt. „Stehenbleiben, Eintritt kostet dreifuffzig!“
„Ich hab‘ nur drei Schläge gehört!“, wandte der Aufseher dümmlich ein und schob seinen Wanst dorthin, wo Sabine die Kette hatte fallen lassen. Mühsam bückte er sich und versuchte, dabei nicht das Übergewicht zu kriegen.
„Wo wollt ihr denn überhaupt hin?“, heulte die Kassadame noch und stampfte wütend mit dem Fuß, aber da waren die nackten drei schon hinter dem zentralen Brunnen verschwunden. Ratlos breitete sie ihre feisten Arme aus und drehte sich langsam im Kreis.
Susi, Gina und Sabine hatten hinter dem Brunnen angehalten und sich hinter einem kugelförmig geschnittenen Taxusbusch versteckt. Jetzt lugten sie vorsichtig zum Ausgang und warteten auf den richtigen Augenblick.
Der kam, als zwischen vor dem Eingang aufgestellten Kübelpflanzen hervor ein gellender Schrei erklang. Die Kartenverkäuferin fuhr herum, der Aufseher, der seinen Oberkörper soeben in waagrechte Position gebracht und das Ende der Kette erwischt hatte, verharrte vorsichtshalber in dieser und drehte nur den Kopf. Beide erblickten zwei hübsche, aber unkontrolliert zuckende Beine und ...
... hörten ein besorgniserregendes Röcheln.
Mühsam kämpfte sich der Aufseher zurück in die Senkrechte, während die Kassendame eilig an den Ort des Grauens lief. Auch einige Besucher, die vor der Kasse geduldig darauf gewartet hatten, ihre ‚dreifuffzig' zu entrichten, wendeten sich ab und kamen neugierig näher.
„Los!“ kommandierte Susi und sprintete zum Ausgang und wurde noch vor der Absperrung von der hochmotivierten Gina überholt. Da der um sein Gleichgewicht ringende Aufseher noch immer die Lücke im Geländer ausfüllte und sie doch Hemmungen hatte, ihn aus dem Weg zu rammen, kletterte sie hurtig darüber, Susi bückte sich und schlüpfte zwischen den Querstangen durch, aber Sabine wählte den spektakulärsten Weg. Sie flankte sportlich über das Geländer, wobei sie dem Aufseher fast mit dem Fuß sein Käppi vom Kopf gefegt hätte.
„Was, zum Kuckuck!“, rief der Aufseher erschrocken.
Gina drehte sich um, rief: „Zack, die Bohne!“, und rannte danach in die falsche Richtung.
Die dicke Kassenfrau starrte noch einen Augenblick auf die sich windende Manu, die die Augen verdrehte, Himbeeryoghurt aus der Backe drückte und aus dem Mundwinkel sickern ließ, drehte sich schnell um und schrie panisch: „Einen Arzt! Einen Arzt! Holt doch den …“ Da erblickte sie drei blanke Hinterteile, die im Park entschwanden. Sie stampfte wieder mit dem Fuß auf. „Jetzt schlägt’s aber wirklich dreizehn!“ Sie wedelte mit drei Eintrittskarten. „Und ich krieg‘ noch zehnfuffzig!“
Sabine schlug einen Bogen, ...