Ich Habe es Kommen Sehen
Datum: 12.01.2018,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
... einfach ihre Wange hingehalten, damit er ploppende Geräusche erzeugen konnte. Keine Frage, rein quantitativ konnte er da nicht mithalten. Alle diese schönen Dinge hatte er mit ihr auch schon angestellt, aber nicht alles gleichzeitig.
Dieser Kult mit dem Tagebuch war ihm schon lange ein Dorn im Auge. Selbst in diesem Moment baumelt ein winziger Schlüssel um ihren Hals. Nicht auszudenken, wenn dieses in falsche Hände geraten sollte. Mit dem Vorwand, sich etwas anzuziehen, begibt er sich zurück ins Schlafzimmer. Stattdessen nimmt er die heutigen Notizen in die Hand und liest laut vor. Sie versucht, es ihm aus der Hand zu reißen, aber ohne Erfolg. "Gib das wieder her, das ist noch nicht fertig!", schreit sie herum. Sie wußte ganz genau, dass es nicht fair war, ihm den Einblick zu verweigern. Zu gerne würde er in diesem Buch herum stöbern, aber das konnte und wollte sie ihm nicht erlauben. Als Kompromiss schlug sie vor, einige ausgewählte Stellen vorzulesen. Zum ersten mal seit langem hat sie wieder dieses spitzbübische Grinsen im Gesicht. Gespannt lauscht er ihren Worten. Er hätte ihr niemals zugetraut, dass sie es so lyrisch verpacken würde. Er dachte immer, das wäre einfach nur so eine Art Protokoll oder eine Hitliste, an welchen Stellen sie am liebsten getroffen wird. Es fallen Insiderbegriffe wie Honig oder Lava. Ferner hat sie sich Bezeichnungen für die Finishing-Moves ausgedacht. Am besten gefällt ihm die Büßerin und der Seifenspender. Aus den Augenwinkeln heraus ...
... beobachtet sie seine Reaktion. Keine Frage, sie genießt dieses Machtgefühl. Mitten im Satz unterbricht er sie: "Oh Vorsicht, da ist eine Seite heraus gefallen. Die ist schon ziemlich abgenutzt, oder was meinst du?" Auf die Frage bekommt er zwar keine Antwort, aber es war klar, dass sie des öfteren darin herum stöbert.
Er nutzt die Gelegenheit, um sich an sie anzuschmiegen. Nach wie vor hat er sich keine Mühe gemacht, sich etwas anzuziehen. Er benutzt seine Beine, um sie in die Zange zu nehmen. Wortlos reicht er ihr die abgegriffene Seite. Allzu leicht lässt sie sich von seinem maskulinen Duft ablenken. Aus Erfahrung weiß sie, dass dieser wenige Minuten nach dem Sex am intensivsten ist. Egal, wie gründlich man sich abschrubbt oder gegenseitig ableckt, er dringt durch jede Pore. Einen Moment scheint es so, als hätte sie den Faden verloren. Ziellos blättert sie zurück, schüttelt immer wieder belustigt den Kopf. Gerade solche Formulieren wie "Zielen und Feuern" zeugen von einer gewissen Verachtung gegenüber der männlichen Sexualität. Teilweise kommt es ihr so vor, als handle es sich um eine völlig fremde Person. Sie lacht und spottet über diese naiven Träumereien. Irgendwann wird es ihm zu bunt und er fragt nach: "Soll ich euch beide für einen Moment allein lassen? Ist ja schön, dass du in Erinnerungen schwelgst, aber ich ich auch was davon haben." Sie erklärt ihm: "Du mußt dir das so vorstellen, als würdest du auf eine Zeitreise gehen. Bestimmt hast du auch gedacht, das wäre alles ...