1. Seltsame Wünsche


    Datum: 17.05.2021, Kategorien: Fetisch Deine Geschichten

    Wenn Sie meinen, ich bin verrückt โ€“ ich glaube es manchmal selber.
    Schon als kleines Mädchen bin ich gerne auf einem Bein herumgehüpft. Meine Eltern rügten mich oft, weil ich meist mein Bein angewinkelt und unter den Po geschoben dasaß. Als ich größer wurde, so ab acht oder neun Jahren, erwischte ich einen Hosengürtel, den mein Vater weggeworfen hatte. Damit konnte ich den Unterschenkel an den Oberschenkel binden und nach Herzenslust auf einem Bein herumhüpfen. Dass das nicht die Normalität war, dürfte ich geahnt haben, denn ich tat es nur heimlich, wenn niemand zuhause war โ€“ also nur solange, wie beide Elternteile in der Arbeit waren.
    War es bisher eher nur Spiel, vertiefte sich dieser Tick während der Pubertät. Immer öfter frönte ich meinem merkwürdigen Hobby, immer riskanter wurde es dabei für mich, entdeckt zu werden. Mit achtzehn Jahren bezog ich berufsbedingt eine eigene Wohnung. Jetzt gab es für mich kein Halten mehr. Endlich konnte ich einbeinig sein, wann immer ich wollte. Kaum vom Büro nachhause gekommen, wurde das Bein weggebunden. 
    Jetzt konnte ich auch meine Technik verfeinern, es musste nichtmehr nur schnell gehen. Ich besorgte mir richtige Bandagen, nun war ja keine Gefahr mehr, dass sie meine Eltern finden und unliebsame Fragen stellen. Sorgfältig konnte ich nun Unter- und Oberschenkel zusammenbandagieren. Danach wieder der normale Tagesablauf. Staubsaugen auf einem Bein, die Waschmaschine füllen und bügeln auf einem Bein, kochen auf einem Bein. Nur zum ...
    ... Schlafen musste ich die Bandage wieder abnehmen. Einmal versuchte ich es auch die Nacht über, aber irgendwann weckten mich die Schmerzen des schlecht durchbluteten Fußes. Schade, es wäre so schön gewesen, am Morgen schon einbeinig aufzuwachen.
    Ich machte mir aber auch Gedanken über meine sonderbare Passion. Ich konnte nicht sagen, was mich daran befriedigte. Eigentlich befriedigte mich gar nichts. Im Gegenteil, mit dieser sonderbaren Vorliebe lehnte ich jede nähere Bekanntschaft mit Männern ab. Mit einem Mann an meiner Seite müsste ich meinen Hang, der längst zur Sucht geworden war, aufgeben. Ja, ich war süchtig nach Einbeinigkeit. Wohl war da so etwas wie eine innere Befriedigung, aber die war eben nur so, weil ich dann fast so war wie ich sein wollte. Warum wollte ich so sein? Darauf fand ich nie eine Antwort.
    Von den Mitbewohnern zuhause frei, gab es kaum noch etwas, was meine Leidenschaft bremste. Nur nach draußen ging ich nicht. Bis zu jenem Tag, an dem ich vom Büro nachhause kam und wie immer sofort das Bein hochbandagierte. Kurze Zeit später bemerkte ich, dass mein Kühlschrank ziemlich leer war, ich hatte aufs Einkaufen vergessen. Also Bandage wieder herunter โ€“ oder doch nicht? Ich besah mich im großen Spiegel im Vorzimmer. Da ich ziemlich schlanke Beine habe โ€“ nein, nicht dünne, schlanke โ€“ und aufgrund jahrelanger Praxis konnte ich ziemlich eng bandagieren. Ein oberflächlicher Beobachter könnte meinen, ich hätte wirklich nur ein Bein. Nur der Fuß stand verräterisch ...
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