1. Vom Leid des Erwachsenwerdens


    Datum: 24.12.2017, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... machen:
    
    "Sag, Alexander, in welche Schule gehst du denn?"
    
    "In die Nikolaus Oberrealschule."
    
    "Ach so...." Ich wette sie hatte keine Ahnung.
    
    "Gibt's da auch kleine Mädchen?"
    
    "Nein - und leider auch keine Großen! Es ist ein Knabengymnasium!" Ich wollte auf Thema Nr.1 kommen und das so schnell wie möglich.
    
    "Das ist aber schade für dich, wo du doch so ein hübscher Junge bist!" Das war nichts neues für mich und ich sagte es ihr auch:
    
    "Das höre ich oft. Ich glaube es sind nur leere Komplimente."
    
    "Nein, sagte sie widerspenstig. Du bist wirklich sehr hübsch."
    
    "Sie aber auch!" Mutig war ich geworden....
    
    "Danke dir!" und schlug kokett die Beine übereinander, wobei ihr Rock etwas hoch rutschte. Swisch - machten die Strümpfe bei der Bewegung. Himmlisch.
    
    "Was war das eben mit den großen Mädchen und das es schade wäre.... Wie war das noch?"
    
    "Ich sagte, daß es auf meiner Schule leider auch keine großen Mädchen gebe."
    
    "Magst du denn große Mädchen?"
    
    "Viel lieber als die kleinen. Die sind so albern."
    
    "Das sagen eigentlich die Mädchen von den Jungen, weißt du?"
    
    "Das habe ich noch nie gehört!" gestand ich wahrheitsgemäß.
    
    "Wie groß, oder vielleicht besser, alt dürfen sie denn sein?"
    
    "Das ist mir egal, solange sie nicht zu jung sind!" Das war meine ehrliche Meinung.
    
    "Jetzt müßte sie aber eigentlich die Message bekommen haben." dachte ich und prompt legte sie den Kopf schief und sagte wie zu sich selbst:
    
    "Du bist ein interessanter ...
    ... Junge."
    
    "Was heißt das, verdammt noch mal?" ging es mir durch den Kopf.
    
    Jetzt sah ich ihr unter den Rock, denn ihre Augen starrten glasig in die Unendlichkeit. Sie hatte wirklich Beine der Extraklasse. Leider war ihr Rock nicht hoch genug gerutscht, um etwas handfestes auszumachen. Ich sah sie wieder an und entdeckte, daß sie jetzt mich fest im Visier hatte und gesehen haben muß wo und vielleicht auch wie lange meine Augen unter ihrem Rock geklebt hatten. Ich fühlte wie, glücklicherweise nur schwach, das Blut in meine Wangen geriet. Ich war auf alles gefaßt. Sie wußte nicht was sie sagen sollte, so hatte ich den Eindruck. Sollte sie mich ausschimpfen, was bei einer solchen Sache durchaus üblich war oder... oder was? Sie war sich nicht schlüssig. Schaute mich aber weiterhin an. Bloß jetzt nicht mehr in die Augen. Ich glaubte, daß sie mir auf die Lippen schaute.
    
    "Wie komisch!" dachte ich noch, als sie sich wieder fing:
    
    "Ich glaube, daß ich jetzt weiß, was du damit meinst."
    
    Das war das letzte Wort was gesprochen wurde bis Hélène endlich kam, denn das Schweigen machte mich hypernervös. Ich war verunsichert über ihr Verhalten und Äußerungen. Hélène war wirklich ein Engel und engelgleich schwebte sie auf uns zu. Sie sah wunderbar aus in ihrem dunkelgrauen, kurzärmeligen, schlichthochgeschlossenen, einteiligen Tageskleid. Sie trug Perlen um den Hals und Handgelenk, hellgraue Strümpfe und schwarze Pumps. Die Handtasche baumelte an einer goldenen Kette lang von ihrer Schulter. ...
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