1. Vom Leid des Erwachsenwerdens


    Datum: 24.12.2017, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... gelaufen. Im Kampf von Östrogen gegen Testeron obsiegten eindeutig die männlichen Kräfte. Man erkennt Mann-Mumien leicht an ihrem "Five-o'clock-shadow" und der keckgescheitelteten Kurzhaarfrisur Marke "Elvis The Pelvis". Apropos Pelvis. Ihre Vagina verkümmert stetig, dank weniger Besucher, zu einem nicht erwähnenswerten Grübchen. Dafür kommt die Klitoris natürlich um ein vieles praller. Diese wird dann als neues Geschlechtsmerkmal stolz in Hosen zur Schau getragen. Linksgeknöpfte Herrenhemden, Marke "Schwarze Rose" aus feuergefährlichem Kunstgewebe tragen genauso zum perfekten Look bei, wie derbes Schuhwerk, vorzugsweise geschnürt. Man ist sich nie ganz sicher, ob Mann-Mumien Gürtel auf ihren Hosen tragen, denn dieses Gebiet ist zumeist mit einem Bierbauch verdeckt. Man(n) zieht dann mit einer Gleichgesinnten zusammen und wartet trübgestimmt auf den Sensenmann. "Das ist doch was, oder?"
    
    Kommen wir nun, leichtbeschwingt, zu den interessanten Kategorien dieser gottnahen Wesen, die einem ein "Sofort-Stäbchen" bescheren und den Geifer aus den Mundwinkeln rinnen lassen: Den "Weib-Mumien". Sie kommen einher mit einer natürlichen Eleganz, die ansich schon aufreizend ist. Wolken-Schwebe-Gang, fast lautlos, auf 10-cm-Pfennigen. Enge, kniefreie, manchmal auch etwas kürzere Chanelkostümchen in rosa/schwarz, gelb/schwarz, rot -oder grün/schwarz, einem schwarzen Strohhut mit breiter Krempe und dicken Perlenketten um den Hals und Handgelenk. Man kann nur erahnen was diese ...
    ... Frauen unten drunter anhaben. Ich weiß es. Es ist alles andere als eine schwarze Strumpfhose Marke: "Ich-war-einmal-ein-LKW-Reifen". Im Winter verdeckt man das Kostümchen, oder das was man unter dem Pelzchen trägt oder nicht, mit einem Zobel oder Nerz und die leicht welken, sorgfältig manikürten, rotgelackten Händchen in schwarzen, enganliegenden, über den Handknöchel reichende Kit-Gloves.
    
    Ich hätte beinahe einmal mit einer 70jährigen geschlafen. Ja! Und ich bereue heute es nicht getan zu haben. Habe ich da vielleicht das Wort Mumien-Schänder vernommen? Nichts dergleichen! Sei es euch gesagt. Später dazu mehr, dann urteilen.
    
    Ich bin während der letzten paar Seiten in das mir vertraute "Du" geglitten. Das mit dem "Sie" ist antiquiert, nur für höchst offizielle Anlässe reserviert und bei solcher Lektüre recht fehl am Platze. Sehr gefallen mir gelegentliche Mixturen zwischen den beiden Anredeformen. Erheiternd finde ich zum Beispiel, aus subjektiv gegebenem Anlaß, jemandem "Sie Arschloch, Du!" oder auch "Du Arschloch, Sie!" (Wahl der Variante je nach Bekanntheitsgrad) auf kurze Distanz, leicht vornübergebeugt, ins Ohren zu brüllen. Fabelhafter Effekt.
    
    Nun kommen wir zu der Krönung der Geschöpfe. Die "Unter 40jährigen". Die Schattierungen sind solch' mannigfaltiger Art, daß eine Kategorisierung fast unmöglich erscheint. Da Frauen ständig auf der Suche nach ihrem "eigenen Stil" (wasimmer das ist) sind gibt es die verschiedensten Strömungsrichtungen, die sich durch alle ...
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