Vom Leid des Erwachsenwerdens
Datum: 24.12.2017,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... die eigentlich mit dem und wo fahren die denn hin?
Eines Abends sprach ich zum ersten Male mit ihr. Sie stand, sehr sexy angezogen, vor der Haustüre. Vor der Haustüre zu stehen war nichts außergewöhnliches. In meiner Gegend fand das Leben auf der Straße und in den Hinterhöfen statt, die meist sehr schön hergerichtet waren. Rasen, Bäume, Sträucher, Volieren, Lauben mit Tischen und Sitzbänken. Zum Abfeiern ideal.
Es war warm und mir war heiß, als ich sie alleine dastehen sah. Jetzt oder nie, war wieder angesagt. So rollte ich mit meinen Schraubendampfern an den Füßen, so lässig wie möglich, auf sie zu. Sie hatte die Arme unter ihren Brüsten verschränkt, was diese anhob und noch geiler aussehen lies.
"Na, Gräfin?"
"N' Tach. Wohnste nich' da vorne?", fragte sie und zeigte in Richtung meines Hauses.
"Ja. Heiß heute, nech?" Mit diesen Worten setzte ich mich auf die oberste der 3 Treppen die zu ihrem Hauseingang führten. Sie stand auf der Untersten. Somit hatte ich ungewollt einen Logenplatz, zwecks sommerlicher, großen Inspektion ihres Fahrwerkes eingenommen und konnte alles aus einer fast idealen Position heraus, betrachten. Total ideal wäre für mich nur noch die flach-auf-dem-Rücken-liegen-Position gewesen, aber man kann ja nicht alles haben. Sie trug hauchdünne, bräunliche Nylons, die sich an ihren Fußknöcheln leicht und fast unmerklich in 2, 3 kleine Wellen legten. Das Material schimmerte glänzend im Sonnenlicht.
"Ja", gab sie mir zurück und schaute mich, ...
... wortwörtlich, von oben herab an.
"Was machst du denn da?"
"Ich sitz' hier, siehste doch."
"Komm' raus da!"
He, was ist das denn für 'ne Musik? Alles hatte ich erwartet, nur sowas nicht. In diesem Moment hörte ich auch das knattern eines Mopeds näherkommen. Ich wußte nun warum sie draußen war. Sie wartete auf ihren Knecht. Ja, und richtig: Es war der Knaller. IHR Knaller. DIE hatte bei mir sofort verschißen! Bis in die Steinzeit!
"Die könnte bei mir auf dem Bauch angekrochen kommen.... Ich werde keinen Blick an sie verschwenden", dachte ich und tat wie mir aufgetragen und lehnte mich, beobachtend, an die Mauer neben den Eingang. Quietschend hielt der Affe seinen Schleifstein an, bockte ihn auf und Gräfin arschwackelte auf ihn zu. Leicht in die Knie gehend, um sich besser in einem der, an langen Chromstangen angebrachten Rückspiegel sehen zu können, zückte er mit ruckhafter Bewegung einen schwarzen Plastikkamm aus der Brusttasche seiner schwarzen Lederjacke und legte sich die, wohl durch ein Fahrtlüftchen verrutschte Brillantinewelle wieder auf den Nasenrücken. Genau dahin, wo sie seiner Meinung nach hingehörte: Zwischen die Augen auf den Nasenrücken. Und in der Abteilung Nasenrücken war er Weltmeister. Gräfin, mittlerweile bei ihm angestöckelt, wartete schön artig bis er das Ritual beendet hatte und fiel ihm sodann, wie einem Startschuß folgend, einen Unterschenkel im Knie angewinkelt, schmachthechelnd um den Hals. Vorsichtig, damit das frischgestriegelte Wellchen ...