1. Schraeg hinter den Augen. 8


    Datum: 02.09.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... wirklich zu schweinischen Dingen taugen."
    
    Er schaute dabei Kunigunde an, die die Suche nach der Steckdose aufgegeben hatte, deprimiert herumstand und nicht einmal den Versuch machte, sich das Saugrohr einzuführen.
    
    Sie zuckte nur resigniert mit den Schultern.
    
    "Also dann los. Was mit dem Drücken des Knopfes begonnen wurde, muss nun seinen vorgeschriebenen Weg gehen!", sprach er sich selbst Mut zu.
    
    "Ähhhmmm, jaja. Sagst du es IHM, oder muss ich mit IHM reden?", fragte der Regisseur ängstlich. "Ich glaube ja, dass du das viel besser kannst,", schleimte er dann, "das wäre ja quasi ein Gespräch auf Arbeitsebene, also sozusagen flach in der Hierarchie."
    
    "Uiuiui, ob ER das genau so sieht? Ich meine, es ist immerhin ER."
    
    "Na klar, du schaffst das schon!" Das schulterklopfende Vertrauen des Regisseurs war offensichtlich durch nichts zu erschüttern, wenn er selbst so billig davon kam.
    
    "Ok, dann gib mir mal den Hörer rüber, hrrmmm", räusperte sich der Autor und nahm den Hörer des roten Telefons entgegen, das plötzlich auf dem Besprechungstisch stand.
    
    Mein Telefon klingelte. Ich schaute zur Uhr. 02:34 Uhr.
    
    Verdammt, schon wieder so spät. Das würde eine Katastrophe mit dem Aufstehen. Um Sechs klingelte der Wecker ohne Gnade. Mein Schatz lag auf dem anderen Teil des Sofas und war wie immer eingeschlafen. Der Fernseher lief tonlos und zeigte die Wiederholung irgendeiner Asi-Sendung vom Vormittag.
    
    Ich schaute wieder auf den Text auf dem Bildschirm. War ich ...
    ... eingenickt und hatte das Telefonklingeln geträumt?
    
    'Nein, das war ich, also wir... Herr Chrissbolt...', erschien plötzlich wie von Geisterhand Buchstabe um Buchstabe auf dem Display, obwohl ich keinen Finger bewegte.
    
    Ich war starr vor Entsetzten.
    
    "Und? Sagt ER was?", flüsterte der Regisseur aufgeregt, doch der Autor legte mahnend einen Finger auf den Mund.
    
    Die Sekunden vergingen.
    
    "Vielleicht ist ER eingeschlafen,", flüsterte die weiß gecremte Nase jetzt Kunigunde ins Ohr, die zustimmenden Blickes mit dem Kopf nickte, "ist bestimmt wieder sehr spät, da oben bei IHM. ER hängt doch immer bis mitten in der Nacht am Laptop und schreibt uns."
    
    'Hallo, Herr Chrissbolt, können Sie uns hören?', spulte eine weitere Zeile Text auf den Bildschirm.
    
    Meine Starre wich so langsam von mir. Das war ja mal ein irrer Traum. Ich war mit Sicherheit beim Schreiben eingeschlafen.
    
    'Ich glaube, da muss ich Sie enttäuschen, Herr Chrissbolt, Sie schlafen nicht, das sind wirklich wir.'
    
    Oh, dachte ich nur.
    
    'Ja... also... wir wollen auch nur kurz stören... weil... Sie wollen doch bestimmt bald schlafen gehen.'
    
    Ich richtete mich weiter auf und nahm meinen Schatz genauer in Augenschein. Hatte sie vielleicht einen Weg gefunden, sich auf meinem Rechner einzuloggen und den Text zu tippen, um mir eins dafür auszuwischen, dass ich wieder so lange wach blieb? Nein, sie schlief fest und ihr eigener Laptop stand ausgeschaltet auf dem Tisch.
    
    'Nein Herr Chrissbolt, es ist nicht Ihre Frau. ...