Schwesternliebe
Datum: 11.09.2017,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... leere Weinflaschen, ein überquellender Aschenbecher. Ich schaute genauer hin -- verzweifelte Wut und Hilflosigkeit ließen mich schreien.
Joints!
Da lagen Reste von Joints auf dem kleinen Beistelltisch neben ihrem verdreckten, völlig zerwühlten Bett!
Ich brüllte meinen Ärger in ungebremster Lautstärke aus mir heraus, bis Thomas neben mir war und mich beschwichtigend in den Arm nahm.
"Ist ja gut ...", versuchte er mich zu beruhigen. „Die Kurze probiert sich aus. Sie hat's doch auch nie leicht gehabt."
Das hätte er nicht sagen dürfen!
Naddel hatte IMMER ALLES!
Sie war mein Kind, mein Baby, mein Sonnenschein.
Nicht leicht?!
ICH hatte doch alle Sorgen, allen Kummer zu tragen.
Nadja ging feiern und Party machen, während ich mir die Haxen krumm rannte und für unseren Lebensunterhalt 40 Stunden oder mehr in der Woche malochte.
Ich heulte los, ungebremst, unkontrolliert, hing in Thomas Armen und schluchzte wie ein kleines Kind.
"Schau", brummte er beruhigend, während er mir sanft über den Rücken strich, „die beiden Lover sind jedenfalls weg!"
„Na bitte, dann hast du doch, was du willst!", hörte ich Nadjas schnippische Stimme wie durch einen Nebel.
„Mich bist du auch los. Ich treffe mich mit Kai und Sebastian, wir fahren zum Baggersee, schwimmen."
Ich schnaufte, keine Ahnung, ob vor Wut oder Erleichterung.
„Thomas, tu mir einen Gefallen wenn ich weg bin: Fick dieser frustrierten Kuh das Hirn aus dem fetten Schädel! Diese Launen sind ...
... nicht auszuhalten!"
Noch während ich im Begriff war, mich jähzornig schreiend auf meine kleine Schwester zu stürzen, hielt Thomas mich zurück und zerrte meinen dicken, ungelenken Körper in mein Zimmer.
Ich warf mich aufs Bett, heulte hemmungslos.
Nichts ging mehr.
Dann war er plötzlich über mir, strich sanft eine Haarsträhne aus meinem tränennassen Gesicht, küsste mich.
Zärtlich und rücksichtsvoll.
Unsere Zungen vereinten sich zum liebevollen Zweikampf.
Das Öffnen meines Bademantels nahm ich ebenso lächelnd zur Kenntnis wie sein rasches Entkleiden.
Thomas küsste meinen Hals, mein Schlüsselbein, meine Bürste, meine steifen Nippel.
Gänsehaut ließ mich schaudern.
Er rutschte tiefer, erreichte meinen Bauchnabel. Seine Zunge versenkte sich spielerisch in der kleinen, sensiblen Vertiefung.
Ich hielt die Luft an, wagte nicht mehr zu atmen.
Schluchzen konnte und wollte ich nicht mehr.
Seine Berührungen sensibilisierten jetzt meinen Venushügel.
Sollte er es tatsächlich tun wollen?
Ich hatte schon soviel davon gehört und gelesen, war aber noch nie in den Genuss intimer Küsse gekommen. Es musste sich wundervoll anfühlen, von einer feuchten Zunge an den empfindlichsten Stellen berührt und verwöhnt zu werden.
Meine Gedanken stockten schlagartig, meinem Hirn schien sich in eine breiige Masse aus Lust aufzulösen.
Thomas war genau an der Stelle angekommen, welche ich in meinen heimlichen Wünschen erfleht hatte.
Instinktiv winkelte ich meine ...