1. »Lena« - Kapitel 1: Wie alles begann


    Datum: 29.08.2020, Kategorien: Macht / Ohnmacht

    ... Smartphone auf und sagt: »Was denn? Hast du gedacht, ich weiß nichts davon?«
    
    Ich starre sie weiter an, unfähig etwas zu sagen. Sie blickt nun von ihrem Handy auf und schaut mich ernst an. »Du willst es doch so!«, sagt sie und zuckt dabei mit den Schultern. »Oder etwa nicht?«
    
    Ich bin noch immer unfähig, ihre Frage zu beantworten und so schaut sie mich eindringlich an. »Oder etwa nicht?«, wiederholt sie ihre Frage.
    
    Ich fühle mich ertappt. Am Ende hätte mir wahrscheinlich klar sein sollen, dass sie davon weiß, aber so richtig realisiert hatte ich es nie. »Doch!«, stottere ich schon fast. »Aber …«
    
    Sie unterbricht mich: »Auch ich musste das erstmal verdauen, das kannst du mir glauben.«, beginnt sie ihre Ansprache. »Aber inzwischen habe ich mich damit abgefunden. Und wenn du es so haben willst, dann bekommst du es auch so. Also heul nicht rum, sondern akzeptiere jetzt einfach deine Lage.«
    
    Noch immer fassungslos drehe ich mich wieder zum Schrank. Normalerweise sollten meine Boxershorts in einer Schublade direkt neben den Kisten mit ihrer Unterwäsche liegen. Da liegen nun aber keine Boxershorts mehr. Da wo sie sein sollten liegt nun ein Stapel mit fein säuberlich zusammengelegter Frauenunterwäsche.
    
    Es sind nicht Lenas Höschen und doch sind sie mir so vertraut. Ich starre auf den Stapel, während Lena vom Bett aufsteht. »Meintest du etwa ernsthaft, dass ich nicht weiß, was du in dem Karton im Arbeitszimmer versteckst?«
    
    Will sie darauf nun wirklich eine Antwort ...
    ... haben?
    
    »Ich bin nicht doof, mein Schatz. Und glaube mir: Es war nicht einfach, mir immer wieder zu sagen, dass du nun einmal bist, wie du bist!«
    
    Offenbar will sie keine Antwort.
    
    Ich bin erleichtert.
    
    »Ich kenne noch viel mehr, als den Inhalt dieses Kartons, das kannst du mir glauben.«
    
    Das war es dann schon wieder mit der Erleichterung
    
    .
    
    »Weißt du, du solltest mir nicht sagen, dass ich doch auch einfach am Rechner daddeln kann und dann vergessen, Browserfenster zu schließen, wenn du den Rechner herunter fährst.«
    
    Ach du heilige …
    
    »Dein Browserverlauf ist äußerst aufschlussreich.«
    
    Ich schaue auf den Boden und kneife meine Augen zu.
    
    »Ich hab dadurch mehr über dich erfahren, als in 5 Jahren unserer Beziehung.«
    
    Ich schweige.
    
    Was meint sie damit? Was hat sie gesehen?
    
    »Das hat mich schon etwas erschüttert, Schatz. Wir sind seit 5 Jahren zusammen und du vertraust mir nicht genug, um mir deine geheimsten Phantasien anzuvertrauen?«
    
    Die Pornos und die Geschichten!
    
    »Stattdessen setzt du dich lieber vor den Rechner und holst dir einen runter? Und zum Dank sind da auch noch Datingplattformen im Verlauf?«
    
    Mist!
    
    »Ich hab mir schon gedacht, dass du nicht allzu viel dazu zu sagen haben wirst.«
    
    Ich drehe mich herum und blicke ihr in die Augen. »Schatz, es tut mir leid.«, begann ich zu stammeln. Auch sie blickte mir nun tief in die Augen. »Es war nichts, das verspreche ich. Es ist nur so, dass es in letzter Zeit aus meiner Sicht nicht so lief ...
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