1. Ausweglos - Teil 3


    Datum: 26.08.2020, Kategorien: Schamsituation

    ... aktuelle Aufnahme. Zitternd lege ich das Gerät zur Seite und widme mich voll schlimmer Vorahnung dem Kleiderbündel. Verdattert stelle ich fest, dass es sich um ein teures Businesskostüm handelt, in der 36, meiner Größe. Dann greife ich nach der kleinen Schachtel. Sie enthält hautfarbene Halterlose. Abgesehen von der Bernauer Episode habe ich nie im Leben derartige Strümpfe getragen. Die vor mir liegenden Exemplare sind offenbar teuer. Sie werden in dezenter Schrift als „außergewöhnliche glatte halterlose Strümpfe in 10 Denier mit Spitzenrand aus England“ beworben. Da überkommt es mich. Ich muss mich in Panik in die Toilettenschüssel übergeben. Was passiert hier mit mir? Gibt es keinen Ausweg? Aber egal wie ich mein Hirn zermartere, mir fällt keiner ein. Auf dem Toilettendeckel liegen nun nur noch eine einfache weiße Bluse und ein Paar Pumps mit etwa 5 cm Absatz. Verzweifelt krame ich in der Tüte, zwischen dem Kostüm. Aber ich finde keine Unterwäsche. Nachdem ich mich mit dem iPhone vertraut gemacht habe fotografiere ich mich im Spiegel. Das Resultat ist eine den Tränen nahestehende Blondine in legerer Freizeitkleidung.
    
    Gegen die Tränen kämpfend entkleide ich mich. Von Tränenkrämpfen geschüttelt. Meine Füße berühren die kalten Fliesen und trotz der peniblen Sauberkeit ekelt es mich. Dann das Justieren des iPhones und ein Foto. Trotz meiner 44 Jahre kein Gramm Fett. Deutlich abgesetzte Bräunungsstreifen an den Rändern des Radtrikots. Das erste Mal beobachte ich dies bewusst ...
    ... – blasser Körper, braune Beine, Arme und Gesicht. Ein dichter Flaum zwischen meinen Beinen. Meine Hoffnung, dass das Foto unscharf wird erfüllt sich nicht. Verdammt scharf. Tränen.
    
    Lustiges Geschnatter einer Schulklasse, die wie ein Heuschreckenschwarm in die Damentoilette einfällt. Als an meiner Tür geruckelt wird, erstarre ich zur Salzsäule. Aber sie ist ja verschlossen. Es kostet mich Überwindung in die neuen Sachen zu steigen. Ein Kleidungsstil, den ich verabscheue. Den ich bei festlichen Anlässen an der Uni über mich ergehen lassen muss. Aber dann in Hosenanzügen, von denen ich einige besitze. Aber keine Röcke! Keine Kleider! Das zieht doch die Blicke der Kerle auf meine Beine. VERDAMMT! Als ich die Halterlosen an meinen Beinen hochrolle, habe ich die große Angst, dass sie sich selbständig machen. Oh je – nicht daran denken, dass Sie sich nach unten bewegen, ohne dass ich es beeinflussen kann. Dann die Bluse. Endlich meine nackten Brüste verdecken. Sie fällt, sehr eng aus und hätte ich nicht eine makellose Figur, würde sich die winzigste Fettfalte durch den edlen Stoff abzeichnen. Dann der Rock. Verdammtes Frauen degradierendes Teil. Reicht gerade mal eine handbreit über die Knie. Übersetzt anderthalb Handbreit bis zum Rand der Halterlosen und zwei Handbreit zu meiner unbedeckten Scham. Im Moment kann ich nicht unterscheiden, ob mein damaliger Tanzauftritt oder das im Moment schlimmer ist. Dann den edlen Blazer darüber. Dann das dritte Foto.
    
    Als mein 50-Cent-Stück ...
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