1. Mein zweites Mal mit Andrew Teil 1


    Datum: 25.08.2020, Kategorien: Humor

    von Jaqueline_K
    
    Vorbemerkung: Ich bin dann mal geplättet. Ihr bekommt das ja nicht mit, aber die Geschichte entsteht ja quasie live. Wenn einer von uns, seinen Teil fertig hat, dann macht der eine Kopie davon und sendet sie dem anderen per Mail. Da es ja eine wahre Begebenheit als Basis hat und man dem anderen dabei ja nie in den Kopf sehen kann, sind die zu lesenden Ausschmückungen natürlich krass. Was ist da noch der echte Andrew, was ist Fantasie? Schwer zu sagen, wenn man jemand gerne hat, platonisch. Was das mit der Geschichte macht, wenn man so einen Kliffhanger bekommt? Ich weiß es echt nicht. Ich schreib jetzt einfach mal, was mir dazu einfällt.
    
    Mein zweites Mal mit Andrew Teil 1
    
    Ich war 5 Tage nicht mehr zu Hause, ich hatte mich komplett verdrückt. Mein Handy war aus, der Akku war eh leer. Ich war aus allem raus. Eigentlich war morgen der Abend des zweite Treffen mit Andrew, bei ihm zu Hause. Bei ihm und seiner Frau Eva und noch jemand Unbekanntem und Jenny. Das letzte, was ich zu Jenny sagte, nach dem ich erst aus der Bar und dann aus meinem Leben gestürmt war, übers Handy gesagt habe, war: „Sag ihm, ich werde am Samstag abend mit dir bei ihm sein, wie wir es abgesprochen haben.“ Danach hatte ich aufgelegt.
    
    Ich hatte die Adresse im Kopf. Ich besaß einen sehr guten Orientierungssinn. Eigentlich konnte ich froh sein, dass wir Anfang September hatten und nicht später. Ich hätte doch in den Nächten draussen im Wald arg gefrohren. In meinem Portmonai, in dem ...
    ... zu Anfang noch 35 Euro gewesen waren, war mittlerweile gähnende Leere. Ich hatte bei Bauern heimlich im Stroh geschlafen und war am Tag ziellos herumgelaufen. Mittlerweile musste ich einen ziemlich verdreckten Eindruck abgeben.
    
    Als ich mich einen Moment vor einem Supermarkt vor die Tür gehockt hatte, flatterte mir doch ein fünfer in den Schoß. Ich nahm ihn und schaute fragend hoch. Eine ältere Dame hatte ihn mir gegeben. Ich hielt ihn ihr wieder zurück:
    
    „Nein, bitte, das brauche ich nicht, es ist nicht das, wonach es aussieht.“
    
    Sie nahm den Schein wieder zurück, blieb aber vor mir stehen.
    
    „Dann ist es wohl schlimmer, als es aussieht“, meinte sie und hielt mir nun statt ihrem Geld ihre Hand hin. Sie wollte mir aufhelfen. „Was immer es ist, eine heisse Tasse Kakao ist wohl gerade das, was du gebrauchen kannst. Komm ich lade dich zu mir ein. Dann kannst du dich etwas frisch machen und vielleicht erzählst du mir, wasmit dir ist.“
    
    Ich sah auf die Hand und wusste nicht, was ich sagen sollte. Aber ich griff danach und sie zog mich erstaunlich kräftig auf die Füße. Ich konnte ihr Alter nicht wirklich abschätzen. Von der gebeugten Haltung hatte ich auf um die 70 geschätzt, doch nun wo ich stand, stand auch sie gerade und sah aus wie maximal 60. Ich war nicht wirklich gut im Schätzen. Bei Andrew hatte ich mich auch schon um 10 Jahre vertan, nach oben.
    
    Bei dem Gedanken an Andrew überfiel mich wieder das Chaos, die Verzweiflung, die Trauer. Ich wusste nicht was es war. ...
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