1. "skrupellos" Kapitel IX


    Datum: 23.08.2020, Kategorien: Macht / Ohnmacht

    ... sagte er.
    
    „Ingrid?“, fragte ich.
    
    „Ingrid von Stommel, hätte gerne ein Mädchen dabei, ja“, bestätigte er.
    
    die Choreographie dieses Spektakels aus Gewalt und Inzest, aus Erniedrigungen und Ausscheidungen, schrie förmlich nach einem vierten, am besten weiblichen Darsteller, das verstand ich durchaus, trotzdem ganz sicher nicht nach mir..
    
    .
    
    „Jason, nimm ne Nutte vom Straßenstrich“.
    
    „Hab ich schon gemacht Rebecca, zweimal, die laufen davon“.
    
    Er nahm meine Hand.
    
    „Komm schon Süße, ich brauch dich dort, sonst verlier ich die Kundin und ich hab mir doch letzte Woche nen Lexus bestellt“.
    
    Er lächelte.
    
    „Und dir täte etwas Abwechslung auch mal wieder gut. Seit Wochen keine Action. Komm schon Rebecca, zurück zu den harten Sachen, zurück zu Urin und Sperma“.
    
    Ich schüttelte den Kopf.
    
    „Keinen Bock Jason, ist mit zu gestört“.
    
    „Ja ist es auch, da hast Du schon recht und trotzdem würde die Rebecca die ich kenne, nur gelangweilt gähnen dabei“.
    
    er versuchte es nun mit Komplimente, doch waren es tatsächlich Komplimente? Ich war mir nicht sicher...
    
    „Du hättest einen dicken Stein im Brett bei mir“, sagte er.
    
    das war nun ein Argument mit dem ich was anfangen konnte. Brauchte ich Jason doch in spätestens zwei Tagen für einen sehr wichtigen Telefonanruf. Es war nur ein Anruf, das war richtig, aber sehr wichtig und zugleich hoch kriminell und wenn er ertappt und erwischt werden würde, wäre Knast unausweichlich. Aber nach Julias Plan, gab es zu diesem ...
    ... Telefonat, ausgeführt von einer männlichen Stimme keine Alternative...
    
    ***
    
    Julia war in der Küche.
    
    „Kochst Du uns was leckeres zu Mittag?“, hatte er gefragt und sie hatte freudig ja gesagt.
    
    Bei Feinkost-Käfer in der Prinzregentenstraße hatten sie die Zutaten eingekauft.
    
    Seezunge Müllerin Art in einer Weißweinsoße, mit Salzkartoffeln leicht bestreut mit Petersilie und dazu einen einfachen grünen Salat würde seine Julia für ihn bereiten und er freute sich schon riesig.
    
    Sie hatte dieses Gericht vorgeschlagen und staunend fragte er: „Kannst Du das wirklich?“.
    
    „Ja schon“, hatte sie bescheiden geantwortet.
    
    sicher, sie hätten in ein Restaurant gehen können, da sie schon in der Stadt waren, vielleicht in den Königshof, wo ein Sternekoch die Gäste bekochte. Trotzdem...
    
    Wenn Julia für ihn solcherweise liebevoll kochte, sah er darin ihre große Zuneigung und die Gefühle die sie für ihn empfand.
    
    Sie würden dazu eine Flasche lieblichen Mosel trinken und danach würden sie sich zärtlich lieben, es würde ein wunderbarer Nachmittag werden...
    
    In seinem Arbeitszimmer diktierte er zwischenzeitlich die Urteilsbegründung zu dem Freispruch vom gestrigen Tage und war schon fast am Ende, sprach eben die Worte: „Aus diesen Gründen ist der Angeklagte Gerd L. vom Vorwurf der Vergewaltigung freizusprechen. Die Kosten des Verfahrens trägt die Staats...“.
    
    Er wurde unterbrochen, als das Telefon läutete.
    
    Hauptkommissar Wendelin Jäger war am Apparat und teilte ihm mit, dass die ...
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