1. Succubus I T05


    Datum: 20.08.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... Dämonen nicht die geringste Ahnung haben."
    
    „Johanna Franziska de Mon", wiederholte Tara den Namen der Absenderin, „ist das ihr richtiger Name?", fragte sie. „Nein, natürlich nicht.", entgegnete Chris, „ihr richtiger Name lautet Satanica. Sie ist eine der Uraltdämonen wie unser Vater. Und nicht mal er wagt es sich, gegen sie aufzubegehren. Ich schätze ihr wahrer Name hätte für etwas Unruhe in ihrem Orden der Salesianerinnen gesorgt."
    
    Da ihr Bruder sich wieder nur verschließen würde, wenn Tara die Bemerkung ihres Vaters aufgreifen würde und sie keine Ahnung hatte was eine Salesianer...Dingsbums war, fragte sie stattdessen etwas amüsiert: „Würde es dich anmachen, mich in so einer Nonnenrobe zu sehen, wenn du wüsstest, das ich darunter vollkommen nackt bin?" Ihr Bruder brach daraufhin in ein schallendes Gelächter aus.
    
    In den nächsten Wochen herrschte in dem kleinen Gasthaus rege Betriebsamkeit. Christoph und Tara waren vollkommen mit den Vorbereitungen ihrer baldigen Abreise beschäftigt. Wenige Tage später, nachdem Christoph den Brief seiner Schwester solange vorlesen musste, dass diese ihn auswendig konnte, fiel ihr ein, dass es mit dem Prinzessinnenleben wohl auch Essig sein würde. Als sie ihre Erkenntnis Chris betrübt mitteilte meinte er nur: „Ich mache dir doch ständig den Hof und komme mir dabei wie ein Narr vor. Du bist und bleibst für immer eine kleine Prinzessin für mich." Daraufhin strahlte Taras Gesicht wieder.
    
    Das Mädchen reiste mit ihrem Bruder nach ...
    ... Osnabrück um einen geeigneten großen Wagen für ihre lange Reise zu kaufen. Beim Kauf des Pferdegespanns und all dem technischen Kram den man für solch einer Wegstrecke benötigte, verlor Tara schnell das Interesse. Jedoch räumte sie ihren Bruder bei der Wahl der Innenausstattung des Wagens kein Mitspracherecht ein. Christoph fand, dass das Wageninnere eher einem Freudenhaus glich, doch er bezweifelte, dass seine Schwester überhaupt über solch einem Vergnügungsort der Männer Kenntnis besaß.
    
    Wie er es erwartet hatte, kam es ihm einer Kreuzigung gleich, sein Gasthaus zu verkaufen. Um ihrem Bruder eine Freude zu machen, versuchte Tara ihren gemeinsamen Hof auf einer Leinwand fest zu halten. Die ersten Versuchsentwürfe scheiterten zwar kläglich, doch schon bald fand sie ihre Arbeit recht passabel und überreichte Chris bei ihrer Abreise eine Zeichnung. Christoph war zu Tränen gerührt, als er das Geschenk betrachtete. Tara tätschelte ihrem Bruder die Wangen und küsste ihm die Tränen fort: „Ey mein Großer, Dämonen heulen nicht, sie rülpsen und furzen..."
    
     Lachend ergriff Chris die Zügel und beide riefen zugleich „HÜAAA!"
    
    Langsam, Goliath neben ihn her trottend, setzte sich der Wagen in Bewegung.
    
    Fortsetzung folgt........
    
    Nachtrag zu Episode I Kapitel 5
    
    Jules-Gabriel Verne geboren 1828 † 1905. - 20.000 Meilen unter dem Meer
    
    Ich habe mir die Freiheit erlaubt, dass Tara in meiner Geschichte diesen französischen Schriftsteller knapp 200 Jahre vor seiner Geburt trifft. Aber ...
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