1. Succubus I T05


    Datum: 20.08.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... abschätzend in die Augen, doch sie konnte diesmal in ihnen keine Anzeichen eines Scherzes erkennen. Ein kalter Schauer des Entsetzens ließ ihren Körper leicht erzittern als sie ihrem Bruder bat weiterzulesen.
    
    Wie Christoph mir berichtete, kommst Du sehr nach deiner Mutter. Ach wie sehr ich sie vermisse. Umso mehr freut es mich, Dich und Deinen Bruder recht herzlich zu uns nach Augsburg auf unser Schloss einzuladen.
    
    „Uiiii klasse, wir wohnen da in einem richtigen Schloss.", kommentierte Tara diesen Abschnitt des Briefes. Voller Vorfreude klatsche sie ganz aufgeregt in die Hände. „Ich bin dann die Prinzessin und du darfst mein Hofnarr sein.", kicherte sie. Aufgrund des genervten Blickes Ihres Bruders fügte sie rasch in einem geschwollenen Tonfall einer Prinzessin ähnlich hinzu: „Er möge nun fortfahren, mir diesen Brief vorzulesen, aber erzürnt mich nicht ... hihhihi." Als sich Taras Gekicher endlich gelegt hatte las Chris weiter.
    
    Ich habe aber eine Bitte. Begebt Euch zuvor nach Amsterdam und sucht dort Jules-Gabriel Verne auf. Er übergibt Euch ein Buch, das unablässig für Taras Ausbildung ist. Verne lebt nicht in Amsterdam, sondern trifft am 14. August mit einem Schiff aus Schottland kommend dort ein. Bitte verspätet Euch nicht, da er mit seinem Schiff schon am nächsten Tage wieder ausläuft.
    
    „Wer is'n dieser Worne?", unterbracht Tara erneut. „Verne", verbesserte Christoph seine Schwester, „keine Ahnung, ich glaub er schreibt Geschichten oder so." „Aha, Unterwegs ...
    ... kaufen wir uns mal ein Buch von ihm und du kannst mir dann daraus vorlesen, ja?", fragte sie hoffnungsvoll. „Jup", antwortet Chris.
    
    Damit Euch Verne als meine Abgesandten erkennt, zeigt ihm bitte diesen beiliegenden Ring.
    
    Tara schüttelte am Umschlag des Briefes und tatsächlich fiel aus ihm ein kleiner Siegelring. Sie steckte sich den Ring an ihren Finger und beide betrachteten ihn. Sein Siegel zeigte als Symbol eines kleinen Sterns.
    
    In der Hoffnung Das Euch dieser Brief bei guter Gesundheit erreicht und auf Bald
    
    Ordensschwester Johanna Franziska de Mon
    
    Ordo de Visitatione
    
    Mädchenschule Kloster Marienschloss zu Augsburg
    
    Es dröhnte wie ein Paukenschlag in Taras Ohren als sie die Letzen Worte des Briefes noch mal laut aussprach: „Mädchenschule KLOSTER Marienschloss zu Augsburg!" Das Mädchen schaute ihren Bruder erstaunt an: „Diese Succubus lebt in einem Kloster?" „Sie leitet es", präzisierte Christoph. Tara war nun vollkommen sprachlos: „Wie kann eine Dämonin in einem Kloster leben, mit all den christlichen Symbolen und so?"
    
    Christoph verstand zuerst nicht was seine Schwester damit meinte, doch dann hellte sich sein Gesicht auf und er sagte: „So wie du es meinst, ist es nicht! Wir können durchaus geweihten Boden betreten und auch vor einem Kruzifix brauchen wir keine Angst zu haben. Das alles was du während deinem Hexenprozesses zu hören bekommen hast, ist nur reiner Aberglaube der Menschen. Ein bisschen Hokuspokus der Geistlichen, die von einem wahren ...
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