1. Succubus I T05


    Datum: 20.08.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... dass der Brief für dich ist?" Es amüsierte ihn köstlich seine Schwester ein wenig aufzuziehen. Das Mädchen tippe mit einem Finger auf die Buchstaben ihres Namens und meinte: „Schau, da steht ein tö, ein aa, ein rr und noch mal ein aa, das bedeutet TARA." Dann senkte sie etwas betrübt den Blick und meinte kleinlaut: „Den Rest kann ich nicht lesen."
    
    Christoph setzte sich auf den Hackklotz und klopfe sich auf den Oberschenkel als er sagte: „Komm her du süßer Fratz." Tara nahm auf dem Schoß ihres Bruders Platz und stieß ihn wie aus Versehen dabei in die Rippen, sie mochte es nicht wenn der Blödi sich über sie lustig machte. Chris versuchte sich den Schmerz nicht anmerken zu lassen, als er den Umschlag öffnete und seiner Schwester den Brief vorzulesen begann.
    
    Augsburg im Frühjahr 1649 Anno Domini Nostri Iesu Christi
    
    Liebe Tara,
    
    es erfüllte mich mit großer Freude, als ich durch Christophs Brief von Deiner Wiedererstehung erfuhr.
    
    „Du hast jemandem einen Brief gesendet?" plapperte Tara mal wieder fragend ihrem Bruder dazwischen. „Jip.", meinte dieser nur und las weiter.
    
    Leider hatte uns die Vergangenheit nicht die Gelegenheit gegeben uns kennen zu lernen. Du warst damals noch viel zu klein, als dass Du dich an mich noch erinnern könntest. Bestimmt kannst Du Dich auch nicht mehr daran erinnern, dass ich es war, der die Ehre zuteilwurde, Dich mit dem Brandmahl zu kennzeichnen.
    
    Bei diesem Satz fuhr Tara mit einer Hand unbewusst über ihre rechte Pobacke, auf ...
    ... der ein kleiner Stern eingebrannt war. Ihr Bruder hatte mal erwähnt, dass es unter den Dämonen so Brauch war, eine Succubus auf diese Weise, im Rahmen eines festlichen Akts, in die Dämonengemeinschaft aufzunehmen. Tara, fand jedoch, es sei eine Barbarei, einem noch kleinen Säugling eine heiße, rot glühende Eisenstange auf den Allerwertesten zu drücken. Tara war heilfroh dass sie sich an diese Episode ihrer Vergangenheit nicht mehr erinnern konnte. Christophs Schwester konnte so einem Dämonenleben nicht viel abgewinnen. Allerdings kannte das Mädchen außer ihrem Bruder auch keine weiteren Dämonen. Was es wirklich bedeutet eine Dämonin zu sein, blieb ihr vorerst verborgen und Chris machte bisher nicht die geringsten Anstalten, ihr sein Wissen mitzuteilen.
    
    Ich war entzückt als ich das Schreiben Deines Bruders erhielt, in dem er mich bat Dich in die Geheimnisse unseres Wesens einzuweihen und Dir Deine angeborenen Talente zu lehren. Ich sehe es als willkommene Ehrenpflicht an, die Tochter meiner Blutschwester zu unterweisen.
    
    Tara unterbrach erneut ihren Bruder beim Vorlesen mit der Frage: „Moooooment, Mama und diese andere Frau waren Schwestern?" „Nicht im eigentlichen Sinne", entgegnete Christoph, „die Beiden hatten sich ewige Treue geschworen und das Ganze mit einem blutigen Kuss bekräftigt." Tara runzelte die Stirn und Chris ergänzte: „Es läuft wohl darauf hinaus, dass sich zwei Succubus während des Küssens gegenseitig fast die Zunge abbeißen." Tara schaute ihrem Bruder ...
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