1. Die Mieterinnen


    Datum: 12.08.2020, Kategorien: Schamsituation

    ... vielleicht in Ruhe in der Landesklinik jemanden für eine WG suchen. Zu zweit wären sicher die Kosten auch einfacher zu tragen. Ich würde allerdings darauf bestehen, dass Sie sich eine weibliche Mitbewohnerin suchen.“ Ein Blick auf die Eltern sagte mir, dass ich voll ins Schwarze getroffen und alle Ihre Bedenken ausgeräumt hatte. Als ich dann noch zu den Eltern sagte: „Meine Frau wird Ihre Tochter schon beschützen!“ war das Eis gebrochen und der Mietvertrag eine Stunde später, auch von Patsys Eltern, unterschrieben und Patsy eingezogen.
    
    Mutter und Tochter gingen noch schnell zum Einkaufen in den Supermarkt um die Ecke. Weil der Vormieter nicht nur seine Möbel, sondern auch sein Geschirr und sogar seine Kaffeemaschine in der Wohnung gelassen hatte, gab es dann für mich auch noch eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen. So konnte ich sehen, dass die Eltern völlig glücklich waren, dass ihre Tochter sozusagen unter Aufsicht flügge wurde. Und ich hatte auch noch die Gelegenheit, Patsys Augen (also nicht die im Gesicht) und ihre Blinddarmnarbe mit einem Blick zu streifen. Wenn ich das richtig mitbekommen hatte, hatten Patsys Augen (die im Gesicht) meine Blicke durchaus wohlwollend zur Kenntnis genommen.
    
    Ich verabschiedete mich von den Eltern, ging in meine Wohnung im Erdgeschoss zurück und begann mein Samstagabendprogramm: Fernsehen und meiner Frau aus dem Weg gehen!
    
    Ich ließ Patsy 6 Wochen lang völlig in Ruhe. Wir sahen uns zwar gelegentlich und ich half ihr bei einigen ...
    ... Sachen, wie z.B. Duschkopf richten und Handtuchhalter anbringen. Ich duzte sie inzwischen, aber sonst passierte nichts. An einem Samstagmorgen trafen wir uns zufällig auf dem Markt und tranken im Stehcafé einen Cappuccino. Sie hatte inzwischen mit der Ausbildung begonnen, aber für ihre „WG“ noch niemanden gefunden. Sie suchte noch. Ich schlug ihr vor, sie im zweiten Monat auch noch mietfrei zu stellen, damit sie nichts überhasten müsste. Sie dankte mir erleichtert und sah mich ein paarmal schelmisch von der Seite an.
    
    Geduldig wartete ich und am Anfang des dritten Monats klingelte ich abends bei ihr. Sie öffnete und wurde gleich rot, als sie mich sah. Sie bat mich herein, bot mir aber keinen Sitzplatz an.
    
    „Na, wie sieht‘s aus mit der WG-Partnerin?“ fragte ich sie. Sie stand vor mir und druckste vor sich hin: „Also, das ist sehr schwierig! Meine Azubi-Kolleginnen sind alle hier aus der Gegend und wohnen noch zu Hause. Die Auswärtigen fahren alle mit dem Bus. Was soll ich denn machen?“ fragte sie mich schon etwas weinerlich.
    
    „Ja und wie sieht es mit der Miete aus?“ fragte ich.
    
    Zuerst stotterte sie noch etwas herum, dass sie die ganze Ausbildungsvergütung zum Leben verbraucht habe und sich auch noch Sachen zum Anziehen kaufen musste und Schuhe und zum Friseur musste, und dann kam der entscheidende Satz, auf den ich schon seit 8 Wochen gewartet hatte: „Können wir uns da nicht irgendwie anders einigen?“
    
    „Tja, und wie stellst Du Dir das vor?“ sagte ich und schaute ihr ...
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