1. Die Mieterinnen


    Datum: 12.08.2020, Kategorien: Schamsituation

    Mein Name ist Claude Schultz, und dafür kann ich nichts! Ich hatte schon mit 32 Jahren als Altersversorgung in meiner Heimatstadt im Rheinland ein preisgünstiges Mehrfamilienhaus gekauft. Das 6-Familienhaus war so preisgünstig, weil es insgesamt ziemlich renovierungsbedürftig war. Nicht ‚heruntergekommen‘, entsprach es aber überhaupt nicht mehr dem Standard, den man heutzutage an ein Wohnhaus anlegt. Das Haus hatte eine riesige 5-Zimmerwohnung im Erdgeschoss, im 1. und 2. Obergeschoss je eine kleine 2-Zimmerwohnung auf der linken und eine größere 3-Zimmerwohnung auf der rechten Seite und dann noch eine gemütliche Dachgeschosswohnung.
    
    In den Jahren danach habe ich in bester Heimwerkermanier das ganze Haus auf Vordermann gebracht. Die alten Holzfenster wurden von einem Fachunternehmer gegen Kunststofffenster mit Isolierverglasung ausgetauscht, ebenso wurden in allen Wohnungen Gas-Etagen-Heizungen eingebaut. Zum Glück waren in den Küchen Gasdurchlauferhitzer vorhanden, so dass ich wenigstens keine neuen Gasrohre einziehen lassen musste.
    
    Diese Arbeiten wurden sofort nach dem Erwerb des Hauses in allen Wohnungen ausgeführt. Weil ich danach ziemlich pleite war, habe ich in Eigenleistung die Bäder selbst renoviert, wenn ohnehin gerade ein Mieterwechsel anstand. Ich bin heute noch stolz darauf, niemandem wegen der Renovierung gekündigt zu haben. Zwei Wohnungen wurden allerdings renoviert, während die ‚Altmieter‘ in der Wohnung lebten, was sich ein wenig aufwändig gestaltete. ...
    ... Weil diese Altmieter schon wirklich alt waren, verzichtete ich nach der Renovierung auf eine Mieterhöhung. Nach wenigen Jahren zogen tatsächlich beide Parteien in ein Altenpflegeheim. Jede Wohnung erhielt auch noch eine kleine Einbauküche. Abschließend ließ ich die Fassade neu streichen und sogar das Dach erhielt eine neue Eindeckung. Damit war nach ein paar Jahren alles fertig und ich erwartete, jetzt von den zusätzlich zu meinem Gehalt erzielten Mieteinnahmen ein geruhsames und sorgenfreies Leben führen zu können.
    
    Leider hatten die Bank und die Zuverlässigkeit meiner Mieter eindeutig was dagegen. Die Probleme mit der Bank und den damals enormen Zinsen hatte ich natürlich quasi selbst verschuldet, aber die Probleme mit den Mietern kamen völlig unverschuldet und unerwartet. Oder vielleicht war auch das eigentlich mein Fehler. Leider bin ich nämlich weder ein geschickter Geschäftsmann, noch verfüge ich über ausreichende Menschenkenntnis, um den Mieter-Satan vom Beelzebub zu unterscheiden.
    
    Schließlich war es dann doch irgendwann soweit, es kehrte Ruhe ein im Haus. Meiner unruhigen Frau wurde es dann gleich
    
    zu
    
    ruhig und sie kündigte ihren Auszug an, weil sie einen anderen Mann gefunden hatte, während ich renovierte! Das war ja auch irgendwie zu erwarten gewesen!
    
    Ziemlich zeitgleich verschwand spurlos der Mieter der kleinen Wohnung im 2. Geschoss, nachdem er sich gleich 6 Monatsmieten eingespart hatte. Er hinterließ bei seinem Verschwinden einen völlig vergammelten ...
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