1. Badeschreck


    Datum: 03.07.2020, Kategorien: CMNF

    ... können, viel­leicht hätte sich die eine oder andere auch gerne so mutig gern nackt gezeigt. Aber da konnte sie sich auch täuschen.
    
    Zuerst wollte sie den Markt mit den Ständen meiden, da er zu dieser Zeit sehr belebt war. Aber inzwischen war ihr Selbstvertrauen gewachsen und sie lief quer über den Markt, zwischen all den Leuten hindurch. Bisher hatte sie nur wenige Bekannte getroffen, aber ihr war klar, dass sich dies auf dem Markt ändern würde. Trotz ihrer inneren Anspannung und dem Verlangen über dem Markt zu rennen und Schutz in den heimischen vier Wänden zu suchen, schlenderte sie gemächlich an den Ständen vorbei. Betrachtete hier und da die Waren, als ob es das Normalste wäre nackt über einen Wochenmarkt zu laufen. Das Verkaufspersonal beobachtete sie einesteils amüsiert und andererseits kritisch. Auf jeden Fall brauchten die Händler wohl keine Sorge zu haben, dass sie klauen würde. Einer der Händler fragte sie etwas anzüglich, wo sie denn ihr Geld versteckt hätte. Plötzlich stand sie einem ihrer ehemaligen Lehrer vom Gymnasium gegenüber. Es war ihr peinlich, aber auch hier unterdrückte sie den inneren Drang einfach wegzulaufen. So ging sie einfach weiter und er blieb mit offenem Mund und kopfschüttelnd leicht geschockt stehen. Wenn sie Bekannte ihrer Familie traf grüßte sie höflich und ging weiter, ohne auf deren Reaktion zu warten. Auf einmal tippte ihr wer von hinten auf die Schulter. Sie drehte sich um und sah ihre Freundin Pia mit riesengroßen Augen. Diese ...
    ... schluckte ein paar Mal und sprudelte dann einen Schwall von Sätzen, deren Sinn sich ihr erst nach einigem Überlegen erschloss. Also Pia war ja vollkommen durch den Wind. Was Manuela aber heraus sortierte war, dass diese sie bewunderte, ob ihrer Nacktheit in der Öffentlichkeit und es viel­leicht, irgendwann, auch einmal probieren würde. Plötzlich rannte aber Pia weg. Vielleicht war es ihr peinlich in einer Unterhaltung mit einer nackten Personen von anderen gesehen zu werden. Während bisher sich niemand getraut hatte, sie zu fotografieren, man schämte sich offensichtlich dies vor Bekannten zu tun, waren jetzt Handys und auch Fotoapparate auf sie gerichtet. Besonders irritierte es sie, dass der sie vom Hausfotografen der örtlichen Zeitung mehrfach hier auf dem Markt aufgenommen worden war.
    
    Für Manuela wurde es nun ernst. Nachdem sie den Markt überquert hatte, bog sie in ihre Straße ein und musste diese in ihrer ganzen Länge durchlaufen. Direkt nach dem Markt ging es noch eini­germaßen, da es noch Mehrfamilienhäuser waren und die Leute nur sehr vereinzelt zu sehen waren. Aber dann schlossen sich Einfamilienhäuser an und die Bewohner befanden sich oft in ihren Gär­ten. Aber auch hier grüßte Manuela freundlich mit einem Kopfnicken. Sie war sich darüber im Kla­ren, dass sie für einige Zeit den Gesprächsstoff der Straße, nein des ganzen Städtchens abgeben würde. Frau Kreuter kam ihr entgegen mit einem Einkaufskorb in der Hand. Offensichtlich wollte sie zum Markt. Vor Manuela blieb sie ...