1. Jennifer, Treffen im Wald


    Datum: 01.07.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    Endlich war es wieder März, der Winter war vorbei und ich konnte nach der Arbeit im Wald joggen. Drei Monate auf den beleuchteten Straßen zu laufen, reichte mir. Aber im Wald war es, zur kalten Jahreszeit, zu dunkel. So lief ich wieder meine gewohnte Strecke, eine Schleife vom 15 km, in Abgeschiedenheit und Ruhe. Hier traf ich keine Menschenseele. Es war so einsam, dass ich sogar regelmäßig durch ein Rudel Rehe lief. Die waren an meine Begegnung mittlerweile gewohnt und beachteten mich nicht mehr.
    
    Ich brauchte die Einsamkeit. Lange war ich schon geschieden, hatte nur Pleiten in den Single-Treffen und wollte hier meinen Ausgleich halten. Überhaupt, was sollte das ganze Getue um Sex. War man ein guter Liebhaber, bemühte man sich lange um die Frau und hatte dann nur zwei Sekunden selber etwas davon, oder wie lange dauert der eigentliche Orgasmus bei einem Mann? Liebe? Ja Liebe gab es früher einmal, jetzt war es nur sexuelles Verlangen um den Kick des Abspritzens zu erlangen. Die Zärtlichkeiten und die innere Liebe in der Seele hatte ich schon lange nicht mehr gespürt. Ich wollte nicht mehr hinter den Frauen herrennen und rumschmeicheln, um eine neue Gelegenheit zu erhalten. Also kurz gesagt, das Leben besteht auch aus anderen schönen Dingen, so halt auch mein Waldlauf.
    
    So parkte ich wieder auf dem gewohnten Parkplatz und lief los. Es war noch kalt, aber wie sagt man so schön: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung." Nach einem Kilometer kam mir jemand ...
    ... entgegen. Jedenfalls sah ich einen Trainingsanzug näherkommen und dachte: ‚Jetzt ist wohl Schluss mit der Einsamkeit hier.' Nun gut, wenn es nur einer war, könnte ich auch damit leben und so trafen wir aufeinander. Nein nicht gegeneinander, wir liefen aneinander vorbei. Ein Mädel, ca. 155 groß, dunkle kurze Haare und ein rot angelaufenes Gesicht. Sie grüßte kurz und rannte schnaufend weiter. Ich schaute ihr nach und ein eigenartiges Gefühl traf mich. ‚Einfach ignorieren und weiterlaufen', maßregelte ich mich und lief weiter. Ich musste wohl ganz schön an Kondition verloren haben, denn es fiel mir heute recht schwer, die Runde zu laufen. Schachmatt erreichte ich zwei Stunden später wieder das Auto und freute mich schon auf die Dusche.
    
    Am nächsten Nachmittag startete ich den nächsten Versuch. Ich musste wieder auf meine Zeit kommen, eine Stunde, mehr gab ich mir nicht. Erneut kam mir das Mädel entgegen und freundlich begrüßte sie mich im Vorbeirennen, dabei hatte ich wieder die Möglichkeit sie anzuschauen. Das Gesicht war heute nicht so rot und sie sah in dem Trainingsanzug niedlich aus. Auch diesmal traf mich das eigenartige Gefühl bei ihrem Anblick und irgendwie dachte ich die ganze Tour an den kleinen Fratz. Wieder brauchte ich zwei Stunden für die Strecke, aber war ich nicht mehr so abgekämpft.
    
    In den folgenden Tagen wiederholte sich das Ganze, aber ich traf sie immer tiefer in dem Wald. Anfang April hatte ich ausnahmsweise eher Feierabend und lief deswegen auch früher ...
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