1. Geschlossener Anstalt


    Datum: 13.12.2017, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... noch einmal im Rucksack nach meinem heimlichen Pornoheft ... und suchte und suchte. Jetzt war ich auf einmal nicht mehr so müde, denn das Heft war nicht da und was würden die anderen sagen, wenn sie davon erfahren würden? Oh Mann, ... ist das peinlich! Ich legte mich aufs Bett, machte das Licht aus und starrte an die Decke, wo nur das Dunkel der Nacht war.
    
    Mitten in der Nacht -- zwei Stunden später und ich war die ganze Zeit wach -- da klingelte das Handy und ich nahm das Gespräch entgegen, doch war ich nervös. „Ja?" fragte ich und versuchte ruhig zu bleiben.
    
    „Sind sie Michael?" fragte eine Frau.
    
    „Ja, wer sind sie?" fragte ich.
    
    „Marta Hilge, ich habe Nachtschicht und ein Problem mit Kristin." sagte sie und ich schluckte, begleitet von dem Gedanken ›Oh Gott!‹ . „Sie will nur mit ihnen reden und die Verrückte schreit seit zwei Stunden. Wir können sie auch nicht ruhig stellen, weil sie sich in den Toiletten verbarrikadiert hat. Können sie bitte schnell vorbei kommen und uns helfen?"
    
    Ich hörte Schreie im Hörer, aber konnte nicht verstehen was gemeint war.
    
    „Ja, ich komme sofort." sagte ich. „Bis gleich ... etwa zehn Minuten."
    
    „Danke. Vielen Dank." Sagte sie. „Langsam werde ich einfach zu alt für diesen Job."
    
    Gute 7 Minuten später war ich am Haupttor und betätigte die Klingel, worauf mir fast sofort geöffnet wurde. Die Frau die mir öffnete sah sehr geschafft aus, hatte viel Schweiß auf der Stirn und war dem Weinen nah. „Danke, daß sie kommen konnten, aber ...
    ... ich kann einfach nicht mehr. Bitte kommen sie mit und reden sie mit ihr, denn sie will nur mit ihnen reden und auch nur sie sehen."
    
    „Wieso das denn?" fragte ich.
    
    „Keine Ahnung. Es muß etwas mit ihr passiert sein." sagte sie und hob hilflos ihre Schultern.
    
    „Also gut." sagte ich leise und war etwas unsicher, da ich befürchtete, daß diese Kristin das Heft aus dem Rucksack geholt hatte und sie es mir jetzt vorhalten würde, was somit den anderen vor Augen führt, daß ich ein „zweifelhafter" Genosse bin. Obwohl ich noch nie eine Frau auch nur berührt hatte und das ganze Leben lang mehr Respekt gegenüber dem weiblichen Geschlecht hatte, als alle anderen die ich kannte und mir immer wieder Mut zureden wollten. Es hatte mich jedes Mal wieder genervt, aber natürlich mußte ich verlegen grinsen, wenn sie auf mich einredeten und das ermunterte sie irgendwie damit weiter zu machen.
    
    Wir durchschritten die Tür, welche für mich eigentlich tabu war und gingen den Flur entlang.
    
    „Marta, bis hier und nicht weiter, klar?!!?!" sagte eine Stimme, deren durch die schlechten Lautsprecher verfälschter Klang zumindest etwas an die von Kristin erinnerte.
    
    Wir blieben stehen und ich schaute ihr in die Augen, hatte Angst, denn ich kannte Kristin ja nicht und die zufällige Bekanntschaft, wo wir die Namen ausgetauscht hatten reichten ja eher nicht ... nicht wirklich.
    
    Marta sah mir in die Augen und sagte: „Kristin hatte eine schwere Kindheit hinter sich, aber sie hatte bisher noch niemanden ...
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