1. Geschlossener Anstalt


    Datum: 13.12.2017, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... ein Leid zugefügt. Selbst den Wärtern nicht, obwohl sie schon so manchen Bruch gehabt hatte."
    
    „Bruch? Brüche?" fragte ich. „Was genau?"
    
    „Ihr linkes Bein zweimal, das rechte einmal..." fing sie an und ich konnte es nicht glauben, was sie mir auch ansah. „Ihre Arme waren in der Anfangszeit jeweils dreimal gebrochen, zwei Finger ihrer rechten Hand waren gebrochen und der Schlüsselknochen einmal."
    
    „Stimmt das wirklich?" fragte ich, denn das konnte und wollte ich nicht glauben.
    
    „Hör zu, durch ihre Art provoziert sie es geradezu, denn sie reizt die Wärter durch ihre spitzbübischen Streiche." erklärte sie. „Außerdem riskiert sie durch ihre Kletteraktionen auch viele ihrer Verletzungen. Daß nicht noch mehr passiert ist oder sie gar zu Tode gekommen ist scheint fast ein Wunder zu sein. Oder würdest du einen Sturz aus zwanzig Metern Höhe wagen, nur um zu sehen, ob man es überleben kann?"
    
    „Was?" fragte ich. „Jetzt lügen sie mich aber an." Ich ging los und schüttelte den Kopf, glaubte kein einziges Wort.
    
    „Frag sie nach den tiefsten Sprung, den sie gemacht hat." rief sie mir hinterher. „21 Meter 70 Zentimeter."
    
    Irgendwann stehe ich vor einer anderen Glastür und sehe mich kurz um, da summte es und schnell drückte ich gegen die Tür ... stemmte mich kraftvoll dagegen, denn sie ging nur schwer auf. Als ich im nächsten Raum war, da schlug der Puls sehr stark in mir und das Pochen in den Schläfen war geradezu ohrenbetäubend laut. Ich lehnte mich gegen die Wand, warf noch ...
    ... einmal einen Blick durch den langen Flur, wo ich kaum noch die Umrisse von dieser Marta erkennen konnte, es aber genauso gut Einbildung sein konnte.
    
    „Los, komm weiter." sagte die Stimme aus den Lautsprechern. „Die Tortur ist für dich noch nicht zu Ende, denn für das was du getan hast mußt du bestraft werden."
    
    „Tortur? Wieso? Was habe ich getan?" sagte ich laut und drückte mich von der Wand, setzte mühsam den einen Fuß vor den anderen. Langsam wurde ich müde, obwohl ich diese Peinlichkeit im Kopf hatte und mich vorhin noch hellwach gehalten hatte.
    
    Die nächste Tür -- die vom Aussehen genauso war wie die vorige -- stand vor mir. Das Summen sagte mir, daß ich wieder weiter geht und stemmte mich dagegen. Mensch, oh Gott, die geht ja noch schwerer als die vorherige! Ich drückte sie etwas auf, das Summen verstummte und mit dem linken Fuß stemmte ich dagegen, damit sie nicht wieder ins Schloß fällt und ich erneut auf das Summen angewiesen wäre. Zentimeter um Zentimeter kämpfte ich mich weiter und dann kam ich mit dem Fuß Tür und Türrahmen. Jetzt machte ich eine kleine Pause, holte schnaufend nach Luft und wollte eigentlich nur noch schlafen, setzte mich aber nicht hin. Nein ich holte Luft, spannte alle Muskeln gleichzeitig an und zwang mich erneut gegen die Tür zu stemmen. Sie ging tatsächlich auf und als ich in diesem Bereich des Flures war, da ließ ich mich zu Boden gleiten und den Kopf auf den gebeugten linken Arm.
    
    „Los, ... auf ... auf, es ist noch nicht vorbei!" sagte ...
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