Ayla und Ella
Datum: 14.06.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
... bestens... natürlich. Aber in anderen. Und das bedeutet, dass alle Teams Supervision bekommen haben. Total ärgerlich. Mein Team war vorbildlich. Da gab es keine Probleme. Wir hatten die beste Performance in diesem Quartal in ganz Deutschland. Aber wenn ein Team underperformt, dann müssen alle anderen mit drunter leiden. So ist das Geschäft halt."
Ich hatte keine Ahnung, was Ayla machte und was sie für eine Supervision hatte und was das für ein Team war, das sie leitete, welches die beste Performance von ganz Deutschland im letzten Quartal gehabt hatte. Ich hätte es gerne gewusst, aber es war mir zu blöd zu fragen. Ich wollte ihr nicht zeigen, dass ich keine Ahnung hatte, was sie tat, und ich wollte auch kein Interesse zeigen, obwohl es irgendwie interessant klang.
Ich war unserer ersten Begegnung so lange aus dem Weg gegangen, wie es nur ging. Ich brauchte keine neue Familie und keine Schwester. Schon gar keine türkische. Auch wenn das ausländerfeindlich klang. Dass meine Mutter nach langer Zeit wieder einen Freund hatte, der Ahmed hieß, war ihre Sache. Ich hatte ihn einmal kurz kennengelernt, er schien in Ordnung zu sein. Aber das war alles ihre Angelegenheit. Ich brauchte wirklich keine Stiefschwester.
Das alles klang wie diese Fernsehserie. Türkisch für Anfänger. Und unsere Namen Ayla und Ella machten uns zu Figuren aus einem Abenteuerbuch für kleine Mädchen. Hanni und Nanni auf multikulti. Dabei war ich wirklich nicht ausländerfeindlich oder so. Aber als ich ...
... das erste Mal von Ayla hörte, dachte ich sofort an Kopftuch, Gebetsteppiche und unterdrückte Frauen. Vielleicht auch noch an Beschneidungen und Hinrichtungen. Ich konnte mir viel vorstellen. Das alles war ziemlich plump und dumm, das war mir klar.
Manchmal steigere ich mich in solche Sachen rein, und dann werde ich stur, und das endet meist nicht gut.
Als wir durch das Gate gingen und ich dem Smalltalk zwischen meiner Mutter und Ayla zuhörte, wurde mir das bewusst. Ich war auf dem Weg in einen dreiwöchigen Urlaub mit Ayla. Das würde nicht gut enden, wenn ich mich nicht zusammenreißen würde. Ich versuchte mich abzuregen. Nach nur wenigen Augenblicken war klar, dass Ayla kein türkisches Kopftuchmädchen war. Sie war attraktiv und offen und erfolgreich. Sie interessierte sich für Menschen.
Sie war mir nicht unbedingt sympathisch, aber vielleicht konnten wir uns aneinander gewöhnen. Wir würden ziemlich viel Zeit miteinander verbringen.
Meine Mutter hatte schon angekündigt, dass sie ihre Ferien in erster Linie mit Arbeit verbringen wollte. Wenn Ahmed zu uns stoßen würde, würden die beiden sicherlich immer aufeinanderhängen.
Als wir die Gangway hochstiegen, wurde mir so richtig bewusst, dass wir auf dem Weg in den Urlaub waren. Ich wollte keine Spielverderberin sein.
Im Flieger saßen Ayla und ich nebeneinander. Meine Mutter vor uns. Kaum saß sie, hatte sie den Laptop schon wieder aufgeklappt und arbeitete irgendwelche Dokumente durch.
Ich hatte mich längst ...