Zweimal gelebt, zweimal gestorben 03
Datum: 10.12.2017,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
... Wohnung nach irgendwelchen Hinweisen auf diese Frau abzusuchen. Alle Räume durchstöbernd sah er im Wohnzimmer diesen Nierentisch vor dem gigantischen alten Ohrensessel.
Er ging näher und sah einen weißen Briefumschlag. Wieso hatte er ihn nicht vorher schon gesehen. Sie hat ihn sicherlich dort für mich hingelegt, bevor sie geflüchtet war. Er nahm den Brief in die Hand, drehte ihn zur Rückseite und wieder nach vorne und beschloss ihn zu öffnen, zumal die Lasche nicht zugeklebt, sondern in den Umschlag hinein geschoben war.
Er lass mit zittrigen Fingern das Blatt haltend:
Lieber Tom,
Wenn du diese Zeilen ließt, ist ein Teil meines Planes aufgegangen. Es wird sich in der nahen Zukunft zeigen, ob mir mein sehnlichster Wunsch erfüllt wird.
Falls du glaubst die junge Frau wäre nicht die für die sie sich ausgegeben hat, so muss ich dir mitteilen, dass sie Julia heißt und wahrscheinlich mehr für dich empfinden wird, nachdem sie mit dir vereint war, als mir recht wäre. Doch das ist für mich nicht Ausschlag gebend. Sollte dies der Fall sein, so habe ich etwas bewirkt, dass ihr selbst niemals im Traum eingefallen wäre. Julia ist auf dem Weg zu mir.
Ich wünsche dir ein schönes Leben weiterhin und ich melde mich ganz sich nochmals bei dir.
Als kleiner Gedankenanstoß, liegt in diesem Umschlag ein kleines Puzzleteil, dass du gut aufbewahren solltest.
In inniger Verbundenheit bitte ich dich im Vornherein um Entschuldigung und darauf zu verzichten uns zu suchen.
Wir ...
... melden uns bei dir, wenn die Zeit gekommen ist.
In Gedanken immer bei dir
M
Tom starrte auf die Zeilen. Was bedeutet das? Er schaute nochmals in den Umschlag und fand tatsächlich ein Puzzleteil.
Völlig verwirrt betrachtete er dieses Stück Papier und konnte es beim besten Willen nicht zuordnen.
Es war ein weißlich vergilbter Farbton, der aus dem rechten Winkel weiß, diagonal zum Winkel gelber wurde. An einem Schenkel schien das Papier angebrannt zu sein.
Der Farbton sagte ihm nichts und seine Gedankenwelt war wie blockiert. Den Brief und das Puzzleteil wieder in den Umschlag schiebend, dachte er angestrengt nach.
Es musste jemand sein, der ihn kannte und etwas von ihm wollte. Julia und dieser Jemand hatten einen Plan umgesetzt der ihm nicht einleuchtete. Wollte man ihm Schaden zufügen, oder ging es wirklich nur um die Erfüllung eines Wunsches. Was für ein Wunsch?
Er registrierte nicht, dass er die Wohnung verlassen hatte und die Tür hinter sich zuzog. Das einrasten des Schlosses weckte ihn auf und er drehte sich erschrocken um. Die war zu, dachte er. Man bin ich blöd. Da wäre doch sicherlich noch mehr in Erfahrung zu bringen gewesen. Zu spät.
Er ging die Treppen hinunter und verließ das Haus. Mit einem kurzen Blick in den Hof, der zur Straße hin wies und dieses Haus in einen U - förmigen Block formte und mit beiden Schenkeln offen zur Straße gebaut war, stakste er mit steifem Gang zu seinem VW.
Den Brief einmal gefaltet in der Hemdtasche fuhr er ...