Der Spielzeugmacher Teil 04
Datum: 29.05.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
... gewarnt vor dem schrecklichen Verrat, den Euer Gatte an Euch zu begehen gedenkt und ich alter Mann kann wieder mit innerem Frieden in mein Haus zurückkehren und in Ruhe meine letzten Jahre erleben, ohne Schuld auf meine Schultern geladen zu haben."
Michels Hände zitterten bei diesen Worten und Tränen rannen aus seinen alten, traurigen Augen, sodass auch Ute mit der Fassung ringen musste und ihn herzlich in ihre Arme schloss.
Die beiden verließen die Gesindeküche und sprachen im angrenzenden Kräutergarten weiter.
"Michel, ich kann Martin helfen", begann Ute. „Ihr wisst, die Gräfin ist eine junge Witwe, voller Trauer um ihren Mann. Aber ihr Körper vermag sich nicht den Begehrlichkeiten der Gesellschaft unterzuordnen...Ihr wisst was ich meine! Sie will nicht erneut heiraten, vor allem nicht, um das zu bekommen, wonach sie sich sehnt und verzehrt.
Nun hatte ich das Glück, bei meiner Flucht zwei der Spielzeuge retten zu können, die Martin vor langer Zeit für meine Gespielinnen und mich geschnitzt hatte. Vor ein paar Tagen erst hat die Gräfin damit Bekanntschaft gemacht und war von deren Wirkung hingerissen. Sie wünscht seither seine Anwesenheit an ihrem Hofe und ich wusste nicht, wie ich es anstellen sollte, ihn zu finden.
Ihr seht, alles kann sich zum Guten wenden! Eilt zu unserem Freund und bittet ihn, er möge sein Hab und Gut einpacken und hierher kommen, er wird auf das Herzlichste willkommen sein."
Nach kurzem Zögern fügte sie noch hinzu:
„Eine Familie ...
... hat Martin jetzt? Dann geht es ihm gut und er ist gesund? Ich habe so oft an ihn gedacht und mich gefragt, was wohl aus ihm geworden ist."
Michel konnte sein Glück nicht fassen! Sollte Martin wirklich hier in Sicherheit sein?
"Ja", erklärte der alte Mann, „Martin hat sich wieder ein Weib gesucht, Johanna, eine Kräuterfrau. Glücklich sind die beiden und nennen eine kleine Tochter seit ein paar Wochen ihr Eigen."
Michels Erleichterung hielt nur für einen kurzen Moment, dann beschäftigten ihn wieder seine unruhigen Gedanken:
Was würde geschehen, wenn die drei Halunken aus der Stadt hier am Hofe der Gräfin anlangten und ihre Anzeige wegen Hexerei laut verlesen würden?
Keine dürfte dann mehr Ute oder Martin schützen.
Als hätte Ute seine tristen Gedanken gelesen, erklärte sie: „Michel, ich bitte Euch, geht ins Dorf und beschafft Euch eine Schlafstatt für diese Nacht. Versorgt Euer Pferd und ruht Euch aus. Ich will mit der Gräfin sprechen, sobald sich in den nächsten Stunden eine Gelegenheit dazu ergibt und ihr berichten, welch schrecklicher Verrat sich gegen Martin und mich zusammenbraut. Ich bin sicher, sie wird einen Weg finden, um hier helfen zu können. Sobald ich Näheres weiß, suche ich Euch auf oder lasse einen Boten nach Euch schicken. Sorgt Euch nicht, mein lieber Freund, alles wird gut!"
Damit verließ Ute den guten alten Mann um so schnell als möglich eine Audienz bei der Gräfin zu bekommen. Alles musste nun rasch vonstatten gehen, die Zeit verstrich ...