Eskalation
Datum: 27.05.2020,
Kategorien:
Inzest / Tabu
... gehört und du hast in der Firma deines Vaters angefangen? Herzlichen Glückwunsch!
Was? Ich? Ach ich war in Afghanistan und in Eritrea und im Kongo, weißt du. Hab versucht, Menschen zu schützen und war meistens erfolgreich. Nur ein paar Mal ging's knapp daneben und ab und zu hätte es mich beinahe erwischt.
'
Ja... Klar...
Während Leute, wie mein einst bester Freund Kevin, sich über Windeln Gedanken gemacht hatten, war ich in der Wüste gewesen und hatte dabei zugesehen, wie Kinder von Granaten zerrissen und Frauen vergewaltigt wurden. Am helllichten Tag auf offener Straße. Ohne eingreifen zu dürfen. Und ich hatte auf andere Menschen geschossen, um sie zu töten.
Das schuf geringfügige Verschiebungen der Wahrnehmungswelten.
Und deswegen verlegte ich mich schon in der ersten Woche auf etwas, dass ich
wirklich
schmerzlich vermisst hatte: eine Couch. Inklusive Fernseher, Bier und den Kochkünsten meiner Mutter.
Wie bereits gesagt: Es war das Paradies.
Insbesondere, weil meine Mutter mich ungefähr so verhätschelte, wie man es bei einem fußkranken Meerschweinchenbaby erwartet hätte.
Für sie war es ein Wunder, dass ich überhaupt noch lebte. Ich hatte einmal den Fehler gemacht, ihr zu schreiben, wie knapp ich einer Verwundung entgangen war. Sie hatte danach beinahe einen Termin beim Bundespräsidenten erzwungen, um die Herausgabe ihres Sohnes zu verlangen.
Als es mich dann wirklich erwischte, erzählte ich ihr als lieber nichts davon, zumal es wirklich ...
... nur eine Fleischwunde war. Sonst hätte sie mich wahrscheinlich persönlich aus Äthiopien geholt.
Aber was soll ich sagen... Es fühlte sich einfach gut an, mal für eine Weile einfach gar nichts tun zu müssen.
Die Füße hochzulegen, wenn Mam den Staubsauger bewegte, war ein paar Tage lang die anstrengendste Sache, die ich in Angriff nahm.
Es gab eigentlich nur einen Wermutstropfen an der Sache, der die Harmonie etwas störte.
Im Gegensatz zu meiner Mutter, die mich mit Liebe überschüttete, war meine Schwester aus irgendeinem Grund gar nicht begeistert von meiner Anwesenheit. Um es mal milde auszudrücken.
Wo meine Mutter selbst dann nur spielerisch und grinsend mit dem Finger drohte, wenn ich das frühere Sakrileg beging, Chips auf ihrem geliebten Sofa zu verkrümeln, da ging mir meine Schwester schon an die Kehle, wenn ich ihr gegen Mittag einen guten Morgen wünschte.
Sie hatte schon immer ein wirklich lebhaftes Temperament gehabt. Bei einem vier Jahre älteren Bruder war das wohl auch verständlich.
Unser Verhältnis war aber eigentlich recht gut gewesen. Sie war eben meine kleine Schwester, und wenn jemand gemein zu ihr sein durfte, dann war das ja wohl ich, oder?!
Und je älter wir wurden, desto mehr ließen die Gemeinheiten nach und eine gewisse... Harmonie stellte sich ein.
Als ich aufbrach, um die Welt zu retten, war Natalie ein dürrer Teenager von vierzehn Jahren gewesen. Sie hatte meinen Weggang nicht gerade glücklich aufgenommen, aber im ersten Jahr ...