1. Judith


    Datum: 24.04.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... dritten Stock ohne Lift wohnte, hatte sie ihm vorher dezent verschwiegen. Ein Nachbar hatte eine Weile beim Rauftragen geholfen, sich aber bald entschuldigt. Judith hatte zwar mit angepackt, aber als echter Gentleman wollte Leo soviel wie möglich alleine schaffen und wuchtete sich auch schwere Pakete und Bretter alleine auf die Schultern.
    
    Danach war er richtig stolz auf sich. Er sah auf die Uhr. Drei Stunden lang hatte er geschuftet. Und die Zeit war dank Judith schnell vergangen. Trotz der Erschöpfung tat es ihm fast leid, dass nichts mehr zu tun war. Alleine Judiths Gegenwart reichte aus, um sich wohlzufühlen. „Wenn Arbeit doch immer so wäre...", dachte Leo.
    
    Andererseits freute er sich auch auf den Abend. Es blieb noch genug Zeit für die übliche Kneipentour mit seinen Kumpels. Es war ohnehin eines der letzten gemeinsamen Treffen, bevor sie sich in alle Winde zerstreuen würden. Zwar war er pleite -- das bisschen Taschengeld von seiner Mutter hatte er längst verpulvert -- doch Judith hatte ihm ja Bezahlung versprochen. Er wusste nicht wieviel er bekommen würde, doch für ein paar Bier und die eine oder andere Partie Billard würde es schon reichen. Er freute sich sogar schon auf den nächtlichen Heimweg, und auf die vielen Ideen, die ihn in angeheitertem Zustand stets überkamen. Und wie er dann vor dem Einschlafen an den Nachmittag mit Judith denken würde...
    
    Doch noch war Judith auch physisch in seiner Nähe. Sie saß ihm bei einem Glas Wasser gegenüber, schien etwas ...
    ... sagen zu wollen und wirkte plötzlich etwas verlegen.
    
    „Ich weiß wirklich nicht, wie ich dir danken soll, Leo", begann sie. „Ohne dich wäre ich heute absolut verloren gewesen. Und natürlich bezahle ich deine Arbeit auch, wie abgemacht."
    
    „...Aber?", dachte Leo.
    
    „Aber... es gibt ein kleines Problem. Du weißt ja, ich bin neu hier in der Stadt und muss mir erst allmählich meine Existenz aufbauen. Deshalb lebe ich derzeit vom Geld meines Mannes, der mir monatlich einen Betrag überweist".
    
    „Okay...", sagte Leo langsam.
    
    „Naja, das Problem ist: mein Mann ist im Ausland, und ich habe für die Möbel gerade ziemlich viel Geld ausgegeben. Die nächste Überweisung kriege ich erst in drei Tagen!"
    
    „Das heißt..."
    
    „Das heißt, in drei Tagen gebe ich dir natürlich das Geld! Nur heute habe ich es leider noch nicht, verstehst du?"
    
    Trotz seiner Sympathie für Judith war Leo etwas verärgert. Hätte sie ihm das nicht früher sagen können? Und er hatte sich nicht in drei Tagen mit seinen Freunden verabredet, sondern heute! Während er überlegte, wen seiner Kumpels er am ehesten anschnorren könnte, sprach Judith weiter:
    
    „Aber ich habe mir etwas überlegt," - Leo schaute fragend - „Wenn du möchtest, würde ich dir als kleine Entschädigung gerne eine Massage anbieten! Das würde auch heute schon gehen. Den Massagetisch habe ich nämlich als erstes besorgt". Sie lächelte.
    
    „Eine Massage?" fragte Leo verwundert. „Statt dem Geld?"
    
    „Nein, nein!", sagte sie schnell. „Als kleines Extra, weil du ...
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