1. Erwachen (3)


    Datum: 05.04.2020, Kategorien: Erstes Mal

    ... sie geil auf denjenigen ist." Ich starrte sie erschrocken an. "Das halte ich..." Sabine wischte desinteressiert meinen Einwand fort und schaute mich beeindruckt von der Seite an. "Wer ist sie denn?" Ich senkte den Blick, "Ach, nicht so wichtig. Nur jemand… eine Bekannte." Sie lehnte ihren Arm gegen meinen. "Komm schon, kenne ich sie? Ist es 'ne Lehrerin?" Ich riss entsetzt die Augen auf. "Wie, was? Wie kommst du denn darauf?" Sabine musterte mich kritisch. Dann meine Beule. Dann wieder mich. Ihre Zunge konnte das scheinbar ganz automatisch.
    
    "Was für Nacktbilder?", war ihre nächste Frage. "Erzähl mal." "Na ja, ganz normale halt, so ... künstlerische." Mir fiel nicht, wie ich es besser umschreiben sollte. Und beschreiben wollte ich sie lieber nicht zu detailliert. "Wann hat sie sie dir denn gezeigt?", fragte sie mit einem seltsamen Unterton.
    
    Ich überlegte. Das entwickelte sich entschieden in die falsche Richtung. Und ich hatte keine Ahnung, wem alles Sabine brühwarm davon erzählen würde. Ich wollte wieder ein Stück von ihr abrücken aber sie griff meinen Oberarm, zog ihn gegen ihre Brust und hauchte mir etwas ins Ohr. Ich erstarrte. Hatte sie jetzt wirklich gefragt, ob sie mir auch mal was zeigen sollte? Und hatte sie dabei wirklich mein Ohr geleckt?
    
    Als Eyk sich kurz darauf wieder zu uns gesellte, schob sie mich sanft von sich und gab den nächsten versauten Witz aus ihrem scheinbar unerschöpflichen Repertoire zum Besten. Sie grinste dabei wie ein Honigkuchenpferd und ...
    ... schielte immer mal wieder nach unten. Jedes Mal zog sie anerkennend die Braue nach oben. Ich ahnte es jetzt: Sie wollte, dass ich litt. Ich stöhnte verzweifelt. Verfluchtes Weibervolk!
    
    Als ich gegen halb sechs mit meinen Hausaufgaben halbwegs durch war, klingelte das Telefon. Sabine war dran und wollte wissen, ob ich ihr die Bio-Aufgaben vorbeibringen könnte, sie hätte ihren Hefter unter der Bank liegen lassen. Das stank gewaltig nach Vorwand und ich überlegte gerade, wie ich mich einigermaßen elegant herausreden konnte, als sie durchklingen ließ, dass sie eine neue Platte da hätte. Eine von Pink Floyd. Dieses gerissene Stück, sie wusste genau, wie sie mich ködern konnte. Also packte ich meine fertigem Bio-Aufgaben sowie eine leere Kassette ein, verabschiedete mich ordnungsgemäß und marschierte beschwingt zu Sabine. Die neue Pink Floyd, und ich würde sie gleich hören!
    
    Unterwegs grübelte ich allerdings auch darüber, ob sie das mit dem "mir etwas zeigen" wirklich ernst gemeint haben könnte. Ich musste dabei immer wieder an ihre Zunge denken und: Peng!
    
    Vorsichtshalber hielt ich meinen Hefter möglichst unverdächtig in Schritthöhe, nachdem ich geklingelt hatte.
    
    - 11 - a****ls
    
    Sabine riss die Tür auf, als hätte sie direkt dahinter gewartet. Sie zog mich über die Schwelle und gleich an sich und drückte ihre Wange an meine. Sie roch verteufelt gut. Ich war verblüfft, denn bisher hatte es immer nur einen Handschlag gegeben. Musste ich mir Sorgen um meine Unschuld machen? ...
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