1. Bess (2)


    Datum: 02.04.2020, Kategorien: Medien,

    ... letzten Jahre, zumindest körperlich unbeschadet überstanden zu haben.
    
    Das Leben am Set war im Vergleich zu dem, was hinter mir lag ein Kindergeburtstag. Klar ging es auch hier nur um das eine, ums Ficken. Mansche Nummern waren wirklich akrobatisch und ich musste verschiedene Stellungen mit meinen Partnern einstudieren. Nicht weil diese mehr Spaß machten, sondern damit die Kamera jede Hautfalte meiner Löcher besser einfangen konnte. Trotzdem hatten wir unseren Spaß.
    
    Nachdem zwei Streifen abgedreht waren fragte mich Fred, ob ich Lust hätte, in der Branche weiter zu arbeiten. Ich sollte ab sofort auch eine, für meine damalige Vorstellung, hohe Gage bekommen. Ich willigte ein, zumal ich ja außer ficken nichts gelernt hatte und der Gedanke, nun mein eigenes Geld zu verdienen, war einfach zu verlockend.
    
    Ich steckte gerade in einer weiteren Produktion, als ich mich eines Tages dazu entschloss, mich auf den Weg zu machen um Amy in Baton Rouge aufzusuchen. Ich hatte ja nun schon seit über 5 Jahren keinen Kontakt mehr zu meiner Schwester gehabt.
    
    So bat ich also Roger, mich zu begleiten, denn alleine hätte ich mich niemals getraut. Zu groß war die Furcht, dass Onkel Ike mir etwas antun, oder mich wieder in mein altes Leben zurückpressen könnte.
    
    Als wir dann an einem Nachmittag in Baton Rouge in die Straße einbogen, in der ich aufgewachsen bin und unser Haus stand, stockte mir der Atem. An der Stelle, wo einst das Haus meiner Familie stand, ragte nur noch ein schwarz ...
    ... verkohlter Trümmerhaufen in den Himmel.
    
    Mir war schlecht und ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Mit zittriger Stimme und Tränen in den Augen fragte ich eine alte Frau, die vor uns über die Straße lief, ob sie wisse, was da passiert sei.
    
    Das Haus sei vor etwa 3 Jahren heruntergebrannt. Mr. Doile, der Besitzer sei damals verbrannt. Gerüchten zu Folge sei er wohl mit einer brennenden Zigarette eingeschlafen.
    
    Ich fragte, ob sie wisse, was mit der jungen Frau geschehen sei, die ebenfalls in dem Haus wohnte. Aber sie schüttelte nur den Kopf. Ich glaube sie hieß Amy oder so ähnlich, aber wo die hin ist, kann ich beim besten Willen nicht sagen. Ich habe sie seither nicht wieder gesehen.
    
    Auf dem Weg zurück nach New Orleans machte sich ein Gefühl der Ohnmacht in mir breit. Wie sollte ich nun Amy wiederfinden? – Und ein Gedanke ließ mir ebenfalls keine Ruhe. Onkel Ike hatte nie geraucht! Im Gegenteil, er hatte Zigaretten immer verteufelt. Sollte der alte Mistkerl doch noch seine gerechte Strafe bekommen haben? Was hatte Amy damit zu tun? Hatte sie überhaupt etwas damit zu tun.
    
    Ich sprach an dem Tag nicht mehr viel. Roger setzte mich am späten Abend vor meinem kleinen Apartment mit dem Versprechen ab, gleich Morgen ein paar Leute in Baton Rouge anzurufen. Wäre doch gelacht, wenn wir deine Schwester nicht irgendwo auftreiben können, waren seine Worte, bevor er davon fuhr.
    
    Und er sollte Recht behalten. Etwa zwei Monate später, wir drehten gerade am Pool eines seiner ...
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