1. Wenn die Nachtigall erwacht 08


    Datum: 26.03.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... bekam. Sie strich sich die Haare hinter die Ohrmuschel und lächelte geschmeichelt, wusste aber noch nicht, wie sie ihm sagen sollte, dass in ihrem Herz kein Platz mehr für ihn frei war. Dort waren alle Räume für Sven reserviert.
    
    Bevor sie zu Wort kam, schubste Greg sie von seinem Schoß, sprang auf und warf sie auf die Matratze. Zwei Atemzüge später ragten Miriams Beine hoch in die Luft und wippten im Takt von Gregs Dampfhammer. Er nahm sie mit einer animalischen Leidenschaft, die ihr imponierte. Sie klemmte seinen Kopf zwischen ihr Füße und zog die Beine an, bis Greg auf ihrem Bauch lag, was ihn nicht daran hinderte, sie weiterhin mit tiefen Stößen zu beglücken.
    
    »Ich bin in einer festen Beziehung«, sagte Miriam mit erregtem Unterton und fuhr Greg wie zum Trost durch die kurzen Haare.
    
    »Und?«, schnaufte Greg, »weiß er, dass du gerade gefickt wirst?«
    
    ***
    
    Sven wusste natürlich nicht, was Miriam gerade machte. Es war bereits Abend und er war, wie abgesprochen, in Miriams Behausung gekommen. Unsicher lief er den Gang entlang und schaute in jeden Raum. Im Schlafzimmer, oder dem, was davon übrig war, stand er vor den Trümmern der Zwischenwand und sah den Cerebrat in voller Größe. Aus dem Schlafzimmer und der Abstellkammer war ein zusammenhängender Raum geworden.
    
    »Hey«, sagte Sven zu der bizarren Pflanze und hob die Hand mit zurückhaltendem Lächeln. Die beiden Blüten waren bereits auf ihn ausgerichtet gewesen, jetzt senkten sie sich ein Stück und gingen mit ...
    ... ihm auf Augenhöhe.
    
    »Muss ich mir Sorgen machen?«, fragte Sven, ohne zu wissen, ob er mit einer Antwort rechnen konnte. Er zog sein Smartphone aus der Hosentasche und wählte Miriams aktuelle Nummer.
    
    »Der Teilnehmer ist zurzeit nicht erreichbar«, sagte eine Computerstimme in Svens Ohr. Gleichzeitig huschten mehrere Tentakel von V`nyx dem IV. durch den Raum. Die Einzelteile eines Smartphones flogen an Sven vorbei, er hörte einige Klicklaute, dann reichte ihm der Cerebrat Miriams zusammengebautes und betriebsbereites Smartphone.
    
    »Danke, sagte Sven«, mit betretenem Grinsen. Die Hilfsbereitschaft dieses Wesens war rührend, half ihm aber kein Stück weiter.
    
    `Miriam geht es gut`, sagte eine knorrige Stimme in Svens Kopf.
    
    »Wo ist sie«
    
    `Bei Greg.`
    
    »Wer ist Greg?«
    
    `Ein Freund.`
    
    Sven spürte ein Ziehen in der Magengegend. Er hatte noch nie etwas von einem Greg gehört und die Bezeichnung "Freund" ließ sich sehr weit auslegen. Das würde er mit Miriam persönlich besprechen müssen.
    
    `Soll ich der Königin einen Notfall signalisieren?`
    
    »Nein, aber weißt du, wann sie wieder kommt?«
    
    `Mit größter Wahrscheinlichkeit zwei Stunden nach Sonnenaufgang.`
    
    »Heißt das, du hast mehrere Optionen gegeneinander abgewogen, um die größtmögliche Wahrscheinlichkeit zu ermitteln?«, fragte Sven. Er hatte sich den ganzen Tag mit Informatik beschäftigt, ansonsten wäre ihm diese Frage nicht in den Sinn gekommen.
    
    `Machst du das auch so?´, frage V`nyx der IV. mit hörbarer ...
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