Junge Liebe Teil 13
Datum: 20.03.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
... Vater, die der seinem Sohn übergeben hatte, bevor er sich im dämlichen Volkssturm für den ollen Adolf umbringen ließ.
„Pass auf dich auf, Walther Müller", sagte seine Frau mit Tränen in den Augen zum Abschied. „Du magst dir denken, dass du ohne mich nicht zurechtkommen würdest..."
Er zuckte zusammen, als sie bewies, wie gut sie ihn durchschaute und dass sie sehr wohl wusste, weswegen er sie nicht dabei haben wollte.
„Aber ohne dich...", sie stockte. „Wen sollte ich denn rumscheuchen und anschreien?"
Er nickte und küsste sie.
„Später wirst du nicht drum rum kommen, mir zu gestehen, dass du mich noch liebst", sagte er mit schrägem Lächeln.
„Später", nickte sie. „Später werde ich dir alles gestehen."
*****
Energisch trat Renate aus dem Haus. Sie hatte die Polizei gerufen und sie hatte bei Müllers angerufen, weil der Walther nicht so weit von der Bauruine im Wald wohnte. Und weil er als Jäger ein Gewehr hatte.
Die Rentnerin hoffte inständig, dass er seine Flinte nicht brauchen würde. Aber was auf dem Zettel stand, machte ihr wenig Hoffnung.
Ein dummer Jungenstreich sah anders aus. Selbst heutzutage. Und er kam nicht so kurz, nachdem sich Peter mit den Pfaffers angelegt hatte, aus heiterem Himmel.
Renate wusste, dass die beiden jüngeren Brüder Maulhelden waren. Aber da gab es noch den älteren. Und wo der steckte, wusste niemand.
Er hatte seine Mutter fast totgeprügelt. Was mochte er mit einem Mädchen anstellen, dass ihm rein gar nichts ...
... bedeutete?
Renate wusste, was Gewalt anrichten konnte. Sie wusste es aus erster Hand.
Nicht nur die Opfer veränderten sich, sondern auch die Täter. Sie verloren ihre Menschlichkeit. Wurden zu Tieren ohne Mitleid. Bis sie nicht mehr unterschieden zwischen Schuldigen und Unschuldigen.
Renate war die Letzte, die nicht einräumte, dass für angetanes Unrecht Vergeltung gerechtfertigt war. Aber was hatten sie und ihre Schwestern jemandem an Unrecht getan, das rechtfertigte, was ihnen angetan worden war? Was hatten sie den Russen getan, die über sie hergefallen waren und Ulrike, Wilhelmina und Franziska hernahmen, bis sie tot waren?
Was konnten Kinder denn schon Schlimmes getan haben?
Nicht noch einmal! Das hatte sie sich geschworen.
Und nun hatte sich jemand ihre Enkelin geholt und wollte ihr ein Leid antun.
Nun... Sie hatte Rudolfs Luger in der Tasche und sie war bereit sie einzusetzen. Sie hatte einst einem russischen Soldaten mit einer Schaufel den Schädel eingeschlagen und einen anderen mit der Mistgabel aufgespießt und elendig verrecken lassen.
Sie konnte und würde ihre Kinder schützen. Um jeden Preis!
Nur ob sie nach all den Jahren noch in der Lage war, Ernsts Höllenmaschine zu bändigen, wusste sie nicht so recht. Die schwere BMW stand unter einer Plane abgedeckt im Schuppen. Eigentlich sollte sie tip-top in Schuss sein. Darum kümmerte sich ihr Sohn gelegentlich.
Und eigentlich konnte sie auch ein Motorrad fahren. Ernst hatte es ihr selbst beigebracht und ...