Erinnerungen 01
Datum: 18.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
... ihre Blöße, als er sie mit einem besorgten Blick ansah. Sie hoffte inständig, dass er nicht ahnte, was gerade eben passiert war, sie wusste selbst nicht genau, wie es dazu gekommen war. Gefangen in einem Traum aus einer Welt der Wünsche, das Erwachen daraus ließ jedoch Zweifel daran, ob es das wert gewesen war.
„Nichts, es ist alles in Ordnung..." versuchte sie möglichst glaubhaft zu versichern, doch ihre Stimme zitterte und ihre Atmung ging nach wie vor nur stoßweise. Er konnte ihr nicht glauben, das wusste sie. Sein Blick drückte auch aus, dass er ihr kein Wort glaubte, zu ihrer Überraschung sagte er jedoch nichts. Ob sie ihm dafür dankbar war, wusste sie nicht, tief in ihr sehnte sie sich danach, dass er sich zu ihr setzten würde und das wiederholen würde, was sie eben geträumt hatte.
Er sah sie einfach weiter an und betrachtete sie von Kopf bis Fuß. Sie hatte es gerade noch rechtzeitig geschaffte, ihr Gewand wieder in eine Position zu bringen, die ihre Brüste und ihre freigelegte Mitte bedeckte, nun hoffte sie, dass man die Nässe darunter nicht durch das Gewand sah.
Der Gedanke, sich nicht vor ihm zum blamieren hielt sie wenigstens davon ab, darüber nachzudenken, wie verzweifelt ihr Traum eigentlich gewesen war. Es war eine unerfüllbare Fantasie gewesen, nur ihrem Wunschdenken entsprungen und ohne Bezug zur Wirklichkeit. Wurde sie verrückt? Vielleicht, aber einen Ausweg gab es nicht.
Sie folgte seinem Blick, beobachtete ihn dabei, wie er sie betrachtete. Es ...
... dauerte nicht lange, doch für sie zogen sich Sekunden zu Stunden, und als sein Blick ihre Mitte streifte und dort einen kaum merklichen Augenblick verweilte schien ihr Herz für einen Moment auszusetzen. Kurz fragte sie sich, wo die behütende Hand hingegangen war.
Dann jedoch erinnerte sie sich wieder, dass auch diese nur ein Produkt ihrer Wahnvorstellungen gewesen war, nichts von alledem existierte wirklich. Leere, unendliche Leere machte sich in ihrem Inneren breit, niemand war in der Lage sie zu beschützen. Sie selbst wehrte sich gegen alles, was dies vermochte, den Preis dafür bezahlte sie nun.
Wieder löste sich eine einzige Träne aus ihrem Auge und hinterließ eine glänzende Spur. Wieder schloss sie die Augen, um sich nach Außen hin abzuschotten, um ihm ihre Gefühle nicht zeigen zu müssen. Es war schon so schwer genug, sie musste seinen unwissenden, bedauernden Blick nicht sehen.
Auf ihrer Schulter spürte sie auf einmal, wie sich sanft eine Hand darauf legte. Sie tat nichts, lag einfach nur da. Mit einem Schütteln warf sie sie ab, es war wieder nur ein Wunschtraum, eine unerfüllte Sehnsucht, die sie Dinge spüren ließ, die nicht existierten.
In einer Art Schutzreflex drehte sie sich wie ein kleines Mädchen von Quinn weg, den sie immer noch im Zelteingang stehend glaubte, rollte sich zusammen, um nichts mehr spüren zu müssen. Niemals war der Schmerz so stark gewesen, er machte ihn unerträglich, doch sie gab ihm keine Schuld. Sie allein war die Schuldige, die nun ...