Erinnerungen 01
Datum: 18.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
... Melancholie soweit zu verdrängen oder zu akzeptieren, dass sie das Geschenk des Lebens weiter zu schätzen wusste.
„Müssen wir hier Wache halten?", fragte er, um ihr ein wenig aus der etwas unbequemen Situation herauszuhelfen. Er freute sich, dass sie ihm nicht so weit überlegen war, wie er zuerst angenommen hatte, wollte sie jedoch nicht in Bedrängnis bringen. Sein kleiner Erfolg war gut, noch wichtiger war es jedoch, ihre Verbindung weiter zu stärken. Egal wie unwahrscheinlich es war, noch hatte er die Hoffnung nicht aufgegeben.
„Es wäre wahrscheinlich besser. Auch wenn dieser Platz relativ versteckt liegt, ich will nicht schon in der ersten Nacht nur noch mit dem aufwachen, was ich am Leib trage oder von dem hungrigen Knurren eines Wolfes geweckt werden. " „In Ordnung, dann reicht es, wenn wir einen Schlafplatz aufbauen." Wieder lächelte sie und schaffte es diesmal sogar, ihn anzustecken, auch wenn er versuchte, ihr dies nicht zu zeigen. Ihre Ausstrahlung war etwas ganz Besonderes, das wurde ihm immer deutlicher.
„Darum geht es dir also, du hast keine Lust, dein Zelt aufzubauen und morgen dann wieder einpacken zu müssen. Ist schon in Ordnung, ich weiß wie aufwändig es ist, alles so zusammenzupacken, dass man damit noch laufen kann. Hilf mir wenigstens." Nun musste er doch lachen, daran hatte er wirklich nicht gedacht, konnte den Vorteil jedoch nicht leugnen. Ergeben half er ihr, das kleine Zelt aus ihrem Rucksack zu befreien und es so im Boden zu verankern, dass ...
... es einen sicheren Schutz vor Wind und Kälte bieten würde.
Dabei ließ es sich nicht vermeiden, dass er ab und zu ihren Arm streifte, bei jedem Mal schien ein kleiner Blitz durch seinen Körper zu fahren. Sie schien von alledem keine Notiz zu nehmen, für ihn wurde es jedoch zunehmend schwerer, noch genug Konzentration für den Zeltaufbau aufzubringen.
„Übernimmst du die erste oder die zweite Wache?", fragte er um sich ein wenig abzulenken. „Die Erste, wenn du nichts dagegen hast. So kann ich mich noch ein wenig um meinen Bogen kümmern, das habe ich in den letzten Tagen etwas vernachlässigt." Er nickte zur Bestätigung und war froh, dass sie endlich fertig waren, ihren Lagerplatz herzurichten. Im Schlaf würde er hoffentlich auf ein paar andere Gedanken kommen.
Sie setzten sich vor den Zelteingang auf den Boden, um ihr kaltes Abendmahl einzunehmen. Hier gab es keine Möglichkeit, ein wenig Feuerholz aufzutreiben, so blieb ihnen nichts anderes übrig. Es bereite ihm keine Probleme, es war nur das endgültige Signal, dass er für die nächsten ein bis zwei Monate ein anderes Leben führen würde, als er es in letzter Zeit getan hatte.
„Leg dich schlafen, ich wecke dich zur Hälfte der Nacht", sagte sie, als er gerade geendet hatte und unterband damit jede Möglichkeit auf ein Gespräch. Er sah aber ein, dass es vernünftig war, denn die Nacht war nicht allzu lang, wenn man die Wache unter zwei Personen aufteilte. Mit einem auffordernden Blick schickte sie ihn in ihr Zelt, während sie ...