Erinnerungen 01
Datum: 18.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
... Richtige getan hatte, eine gebrochene Hand, wie er nun gesehen hatte, hätte ihr zweifelsohne über Wochen Probleme bereitet. Gespannt auf ihre Reaktion legte er ihre Hand wieder auf ihren Schoß zurück, als Zeichen, dass er fertig war.
„Sie sollte nun wieder zu gebrauchen sein", sagte er, als er sich langsam zurückzog. „Du solltest sie trotzdem vorerst nicht zu sehr belasten, dein Körper muss sich erst daran gewöhnen." Vorsichtig öffnete sie ihre Augen, in ihnen lag wieder ein besonderer Glanz, der sie zu etwas ganz Besonderem machte.
„Schon gut, es ist nicht das erste Mal..." Seine Überraschung war ihm wohl ins Gesicht geschrieben, denn sie fügte hinzu: „Ein einziges Mal... Damals wäre ich jedoch beinahe gestorben. Nur durch die Hilfe der Magie habe ich überlebt, du brauchst dir keine Sorgen machen, ich würde dir nun nur noch mit Misstrauen begegnen. Auch wenn ich nicht damit gerechnet hätte, jemals wieder einem Magier zu begegnen, der sich nicht nur der Beeinflussung oder dem Töten verschrieben hat, sondern der Heilkunst. Warum hast du es die ganze Zeit über verschwiegen?"
Ein verlegenes Lächeln legte sich auf sein Gesicht, er hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass sie so ruhig regieren würde. „Vertrauen ist nicht unbedingt die erste Eigenschaft, die Magiern entgegen gebracht wird. Ich habe gelernt, meine Gabe solange geheim zu halten wie möglich, es hat sich schon oft als klug herausgestellt." Vor allem hatte er nicht gewollt, dass sie ihn wie alle anderen ...
... auch als Erstes als gefährlich und schlecht ansah. Er hatte es verschwiegen, weil er ihr Vertrauen, nicht einfach verschwinden sehen wollte, er wollte sie nicht verlieren. Dies blieb jedoch unausgesprochen.
Mit einem verständnisvollen Blick sah sie ihn an, dies war genau der Ausdruck, den er unter keinen Umständen aufs Spiel setzen wollte. „Ich muss zugeben, dass du deine Rolle gut gespielt hast, auch wenn so natürlich erst die lange Ausbildung Sinn ergibt. Früher oder später hätte ich es herausgefunden, aber ich verstehe deine Beweggründe..."
Ihre Stimme war unglaublich sanft, immer wieder schaffte sie es, ihm Wärme zu schenken. Beinahe hätte er sie geküsst, formte seine Lippen dann aber noch rechtzeitig zu einem „Danke". Lange Zeit war er ziellos gewesen, sie gab ihm wieder eines. Er wollte sie an sich drücken, ihre Nähe spüren und gehalten werden, ihren Duft einatmen können, in der Gewissheit, dass er geborgen war.
Es wirkte wie eine Droge, die ihn alles um sich herum vergessen und nur noch Platz für sie ließ. Für ihr Vertrauen, ihr Verständnis und nicht zuletzt ihre fast magische Anziehungskraft. Während er sie geheilt hatte, hatte er sie spüren können, so intensiv wie eine Geliebte, wenn auch auf eine andere Art.
Der Vorgang des Heilens auf magische Weise funktionierte über den Grundsatz des Lebens, die Verbindung zwischen allen Lebewesen. Der Zauber verstärkte diese Verbindung zwischen zwei Individuen und ließ die Kraft des einen in den anderen übergehen. Das ...