Erinnerungen 01
Datum: 18.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
... war es auch, der die Truppe mit seiner Weisheit zusammenhielt. Seine Autorität war unumstritten, genauso wie die Frage nach seiner Führungsqualität.
Ein Hinterhalt hat diese Zeit vor ein paar Monaten für uns alle beendet. Ich möchte nicht zu sehr auf Details eingehen, das Ergebnis einer kurzen aber brutalen Schlacht waren 150 Tote und ein paar Verletzte auf unserer Seite und etwa 100 auf der anderen. Unter unseren Verlusten befand sich der Hauptmann, der direkt bei der ersten Angriffswelle einen gegnerischen Pfeil nicht mehr abwehren konnte.
Danach zerfiel unsere Kompanie, denn niemand fühlte sich in der Lage, den Posten unseres Anführers zu füllen. Er war etwas wirklich Besonderes gewesen, für uns hätte man ihn glaube ich mit einem Halbgott gleichsetzten können. Vielleicht war er das auch...
Jedenfalls haben wir uns ironischerweise in Vinsalt, der Stadt in der für mich alles begann, getrennt, mit dem Versprechen, dass wir uns vielleicht irgendwann wiedersehen würden, wenn wir einen würdigen Nachfolger gefunden hätten. Dann würden wir dort weitermachen, wo wir aufgehört hatten.
Jeder bekam ausgehändigt, was er benötigte, der Truppenbesitz wurde verkauft und der Erlös aufgeteilt. Damit konnte ich meine Schulden an der Akademie fast vollständig begleichen. Nun bin ich ein arbeitsloser Heiler, der zum Töten ausgebildet wurde. Mit meinen Fähigkeiten kann ich jedoch einige Gelegenheitsaufträge annehmen und will nicht behaupten, dass ich nicht überleben könnte.
Ich ...
... bin zu dem geworden, was die meisten wohl als Abenteurer bezeichnen würden: Ein einsamer Reisender mit einigen sonderbaren Fertigkeiten und einem seltsamen Charakter, ich habe mehr von der Welt gesehen, als ich je gewollt habe."
Sie hatte wieder einfach nur ruhig zugehört, obwohl er immer wieder scheinbar endlose Pausen gelassen hatte, sodass er sich jedes Mal wunderte, dass sie überhaupt noch hinhörte, als er weitersprach. Bei seinen letzten Worten jedoch war ein merkwürdiger Ausdruck in ihre Augen getreten, sie schienen zu glänzen und gleichzeitig sämtliches Licht der Umgebung zu absorbieren.
„Es ist nicht gerade ungefährlich alleine zu reisen. Jeder muss einmal schlafen und die Wildnis ist gefährlicher, als man vermutet." Es war keine Frage gewesen, dennoch fühlte er sich dazu verpflichtet zu antworten. Er war ihr nichts schuldig, trotzdem fühlte er sich so. „Ich komme zurecht... Selbst wenn ich sterben sollte, wer würde mich vermissen? Eigentlich ist es egal, und genau nach diesem Grundsatz lebe ich. Wie lange noch, kann ich nicht sagen."
Immer noch konnte er den Ausdruck in ihren Augen nicht wirklich zuordnen. Sie wollte auf irgendetwas hinaus, er konnte sich jedoch nicht vorstellen, was dies sein könnte. „Ich würde dich vermissen..." Ihre Stimme war mit einem Mal so leise geworden, dass er sich wieder zu fragen begann, ob er sich ihre Worte nicht nur eingebildet hatte. Bevor er jedoch nachhaken konnte, fuhr sie fort.
„Ich weiß, dass mein Angebot eigentlich ...