Erinnerungen 01
Datum: 18.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
... er sich mal dazu durchringen würde, sich zu den anderen Gästen zu setzen wäre er so etwas auch gewohnt.
Er schaffte es jedoch nicht, sich von dem Gedanken abzulenken, wie weich wohl ihre Haut unter ihrem Gewand sein könnte, wie es wohl aussehen würde, wenn sich von ihren Brüsten kleine hervorstechende Erhebungen durch die Kleidung drücken würden, gespannt auf eine Berührung wartend. Er stellte sich ihren schneller gehenden Atem vor, wenn sie sich selbst darüber strich, mit der Vorstellung an einen ihr angemessenen König, der ihr beinahe alles bieten konnte, was sie sich wünschte, weit entfernt von einem Ort wie diesem hier.
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„Erzählst du weiter oder muss ich dich um jedes Wort einzeln bitten?" Er schreckte aus seinen Gedanken hoch und als er ihren Gesichtsausdruck sah, war darin problemlos zu erkennen, dass sie jede einzelne seiner vorangegangenen Überlegungen in seinem Gesicht mitgelesen hatte. Um vor diesen Tatsachen nicht auch noch rot zu werden, fuhr er fort. Es würde ihn auf andere, wenn auch unerfreulichere Gedanken bringen.
„Es war eine anstrengende Zeit, in der ich mehr mit mir selbst klar kommen musste, als mit etwas Anderem. Erst da habe ich gelernt, das Leben wirklich zu achten und es zu schätzen. Davor war es mehr eine Lektion gewesen, die ich eben befolgte, weil ich es so gelernt hatte. Nun wurde es auf eine gewisse Weise zu meinem Lebensinhalt und ich schwor mir, jedes Leben zu retten, wenn ich in der Lage dazu war..."
Er hatte langsam und ...
... bedächtig gesprochen. Während seiner Worte war ihm bewusst geworden, dass er diese Geschichte noch nie jemandem außer sich selbst erzählt hatte. Es war... eine Offenbarung. Er machte sich keine Gedanken mehr darüber, dass er sie einer beinahe fremden Frau erzählte, das war nicht länger wichtig. Wichtig war nur, dass er Jemanden zum reden hatte, jemanden, bei dem er spürte, dass er ihm zuhörte und ihn verstand.
„Den Grundsatz des mit allen Mitteln zu schützenden Lebens schaffte ich auch tatsächlich über mehr als eine Woche aufrecht zu erhalten, bis mir die ersten Zweifel kamen." Seine Pause an dieser Stelle war etwas zu lang und sein Atem etwas zu scharf um noch als Kunstpause verstanden zu werden. Er hatte es sich leichter vorgestellt, diese Ereignisse in Worte zu fassen, obwohl das genau genommen nicht das Problem war. Es war deutlich schwieriger seine eigenen Handlungen zu akzeptieren und all das auszusprechen, was er in der letzten Zeit so erfolgreich verdrängt hatte.
Ihre Augen schafften es aber trotzdem, ihn zum Fortfahren zu bewegen. Je länger und tiefer er seinen Blick darin versinken lies, desto sicherer wurde er wieder. Sie sah ihn die ganze Zeit über beinahe regungslos an, nur ihr immer wiederkehrendes Blinzeln unterbrach jeweils für einen kurzen Augenblick den Sichtkontakt. Sie strahlte Ruhe aus und lies ihm Zeit sich zu sammeln, eine Art, die er sonst erst ein paarmal bei anderen beobachtet hatte, wenn sie einen geliebten Menschen ansahen. Noch einmal holte er ...