1. Busenersatz


    Datum: 26.02.2020, Kategorien: Sehnsüchtige Hausfrauen

    ... abschleppen.
    
    Leider habe ich nichts für Chemie dabei. Verärgert schaue ich auf. Sonja zieht an ihrem Tischende. Die dürre Kuh ist total langsam und kann unseren Tisch nur ruckartig zentimeterweise bewegen. Genervt schaue ich zu. Als es mir zu bunt wird, drücke ich so fest gegen mein Ende, dass der Tisch gegen ihre Beine schlägt und sie beinah umfällt. Sie reibt sich kurz die Schenkel und klagt nicht.
    
    Selbst schuld!
    
    Wenig später befindet sich unser Tisch fast ganz hinten an der Wand. Der Lehrer verteilt die Aufgaben. Aggregatzustände und Fachbegriffe müssen gewusst werden. Ich weiß keinen einzigen und rate. Meine Laune verfärbt sich tiefschwarz. Mit gesenktem Kopf schiele ich zu Sonja. Die scheint allerdings noch weniger zu wissen. Sie hat auch so ziemlich in jedem Fach die schlechtesten Noten in der Klasse. Sandra oder Maria und selbst Carsten wären jetzt die bessere Alternative. Sonja ist so eine Dusseltante.
    
    Sie sollte sich im Unterricht nicht so viel betatschen und mehr aufpassen!
    
    Jetzt habe ich den Salat! Nur weil die so dusselig ist, verhaue ich die Arbeit! Was ist überhaupt ein Aggregatzustand?
    
    Anstatt noch länger darüber nachzudenken, schaue ich aus dem Fenster. Und beruhige mich.
    
    Was soll´s? Ist ja nur diese eine Arbeit!
    
    Nachdenklich lege ich meinen Kopf auf meine Hände und betrachte den blauen Himmel. Es ist schön draußen. Die ganze Schule ist heute für die Katz. Verlorene Zeit. Vielleicht hätte ich bei Concha bleiben sollen? Sie schien ja ...
    ... regelrecht verwundert, als ich zur Schule wollte.
    
    Vielleicht, hm, vielleicht hätte ja ... ach ne, gruselig! Ich schüttele mich bei der Vorstellung, zusammen mit Concha nackt den Tag zu verbringen. Ich muss unbedingt Druck loswerden.
    
    Zwei Stunden Chemiearbeit. Das wird hart. Langweilig. Ich muss jetzt schon gähnen und schwinge mich wieder auf, um nicht noch einzuschlafen. Ich lege meine Hände auf den Tisch und betrachte die Aufgaben. Ein wenig rate ich noch rum und schiele dann wieder zu Sonja. Die lässt den Kopf hängen. Das tut sie allerdings auch ohne Chemiearbeit. Diesmal aber ohne Hand in der Hose.
    
     Vielleicht denkt sie nach?
    
    Sie sollte lieber das tun, was sie kann! Mir ist langweilig ... und ich bin so geladen!
    
    Abschätzend schaue ich mich um. Meine Mitschüler sind in die Arbeit vertieft. Ab und an guckt Herr Rösner mal auf. Damit er nicht auf den Trichter kommt und meint, zu mir gucken zu müssen, tue ich auch so, als ob ich mich um die Arbeit kümmere und senke den Kopf.
    
    Ich schiele zu Sonjas Beinen. Dünne Beine in Jeans. Sie grabbelt nicht. Dann gucke ich auf meine. Dünne Beine in Jeans. An einer Stelle gut bepackt. Ich lege meine Hand darauf und knete meinen Schniedel ein bisschen. Meine Bedürftigkeit lässt Taten folgen. Alles wird enger im Schritt. Es tut trotzdem gut.
    
    Und was macht Sonja? Nix. Jetzt hätte ich noch nicht mal etwas dagegen. Die macht wirklich alles falsch.
    
    Soll ich ihr vielleicht einen Wink geben, dass sie sich anfassen soll?
    
    Soll ...
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