Busenersatz
Datum: 26.02.2020,
Kategorien:
Sehnsüchtige Hausfrauen
... ziemlich verschmiert aus. Weil mir nichts Besseres einfällt, verteile ich nun doch etwas auf ihren Pobacken. Ganz schnell führe ich meine Hände zweimal darüber. Nur an den Seiten natürlich.
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Pünktlich warte ich mit meinen Schulkameraden vorm verschlossenen Klassenraum. Mit Concha ist nichts weiter passiert. Ein Glück. Das hätte ich auch niemals gewollt. Jetzt merke ich es wieder, auch wenn ich vorhin für kurze Zeit, sehr kurze Zeit, ein klein wenig anders dachte. Trotzdem war das wieder zu viel nackte Haut. Ich kneife meine Augen vor Scham zusammen.
„Bisschen spät zum Üben", erzählt Sandra im überheblichen Tonfall.
„Hä? Was willst du?"
Sie grinst spöttisch und schwingt sich die Mähne über die Schulter.
Was hat die denn? Dumme Kuh!
„Wo warst du?" spricht mich Maria auf meine beiden vorangegangenen Fehltage an.
„Krank."
„Was hast du gehabt?"
„... Kopfschmerzen."
„Ich glaube, ich wäre noch einen Tag länger krank geblieben", sagt sie und schaut mich betrübt an.
„Wieso?"
„Du hast echt die Ruhe weg", staunt sie. „Wegen der Chemiearbeit natürlich."
Im dem Moment drängelt sich Herr Rösner, unser Chemielehrer, mit Ziegenbart und lustiger runder Brille durch die Schülertraube.
Ausgerechnet Chemie! Das einzige Fach, das mir nicht liegt. Ich kann eigentlich alles, weil es mir einfach leicht fällt, Mathe, Deutsch, Englisch sowieso und so weiter, deshalb übe ich auch nie oder mache Hausaufgaben. Aber bei Chemie hapert es. Es ist so ...
... dröge.
Im Klassenraum weist Herr Rösner alle an, ihre Tische umzustellen, damit keiner vom anderen abguckt.
Das überlasse ich Sonja und versuche meinerseits schnellstmöglich die Zeit zu nutzen, um in meiner dünnen Schultasche irgendetwas über Chemie zu finden, irgendetwas Hilfreiches. Ich krame mein altes orangeblaues Federetui heraus. Das stammt noch aus meiner Grundschulzeit. Lange her. Bisher habe ich noch kein neues bekommen, um eventuell meinen Mitschülern keine Möglichkeit zum Hänseln geben zu können. Das ist gar nicht so unwichtig, wenn du nicht als Asi dastehen willst. Alte und billige oder uncoole Sachen werten dich nun mal ab. Bei mir wagt das aber keiner. Sonst gibt´s was auf die Nase. Da darf man dann auch nicht zimperlich sein. Na ja, meistens ist es nur der Schwitzkasten.
Außer dem Etui finde ich in meiner Tasche nur noch einen alten Comic, ein dünnes Buch für Deutsch und ein tadellosen blauen Schnellhefter aus Plastik.
Das kann man nicht anders sagen, ich habe vielleicht nicht viel mit, aber alles pikobello!
In dem Hefter liegen gerade mal zwei karierte Blätter Papier, eins mit Männchen bemalt und eins zum Käsekästchen spielen. Meistens leihe ich mir ja auch Papier von Maria, wenn ich etwas brauche. Die hat immer was.
Meine Schultasche ist so leer, weil ich eben alles kann. Eigentlich. Wenn wir neue Unterrichtsmaterialien bekommen, lege ich diese zu Hause auf meinen Schreibtisch und nehme sie nicht wieder mit. Ich muss mich ja nicht unnötig ...