1. Valerys erste Liebe


    Datum: 30.01.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... verscherzt.
    
    Seine Gedanken bewegten sich im Kreis und jagten einander, seine Furcht wurde immer größer, und spät am Nachmittag, als schon alle Angestellten die Agentur verlassen hatten, wartete er immer noch auf das jüngste Gericht, das Valery ihm bereiten würde. Zuletzt hielt er es nicht mehr aus, stützte seinen Kopf in die Hände und ließ seinen Tränen freien Lauf. Er erschrak, als sich die Tür seines Büros ganz plötzlich öffnete. Valery trat in den Raum, und merkwürdigerweise wirkte sie kein bißchen erbost, sondern nur ein wenig abgehetzt, als sie ihn in ihr Allerheiligstes zitierte, wo er zunächst einmal in Habachtstellung vor ihrem mächtigen Schreibtisch verharrte. Das schien Valery jedoch nervös zu machen, und so bat sie ihn ziemlich unwirsch, sich auf dem wuchtigen Ledersessel vor ihrem Arbeitsplatz niederzulassen, was er mit einem leisen, erleichterten Seufzer tat. In seiner Situation war es wahrlich angenehmer zu sitzen als zu stehen.
    
    Es dauerte eine Weile, bis sie frontal in seine noch immer feuchten Augen blickte. "Georgie, Georgie, ich muß mich doch sehr wundern!" sagte sie mit sanfter, aber gefährlich leiser Stimme. "Dennoch sehe ich mich gezwungen, dir sogar ein Kompliment zu machen: Was ich heute früh bei meiner Inspektion der Betriebskonten festgestellt habe, ist ein wahres Meisterwerk an kreativer Buchführung! Du hast dir wahrhaft Mühe gegeben, bei jeder Transaktion nur kleine Beträge im Buchungsgestrüpp verschwinden zu lassen! Doch mit der Zeit macht ...
    ... bekanntlich auch Kleinvieh Mist. Mittlerweile sind es jedenfalls annähernd 100.000 Dollar, die du an der internen Revision vorbei in deine eigene Tasche hast wandern lassen! Nun, einen gewissen Verdacht hatte ich ja schon seit Wochen, aber jetzt habe ich Gewißheit, du kleiner Schuft!" In diesem Moment wäre George vor Scham am liebsten im Boden versunken.
    
    "Mein Gott, du weißt alles!" stieß er hervor. "Was wirst du jetzt mit mir tun?" Wider Erwarten machte Valery keinerlei Anstalten, ihn zusammenzuscheißen. Sie lächelte ihn sogar an, wenn auch ziemlich maliziös, ehe sie zu einer Antwort ansetzte:
    
    "Lieber Georgie, beruhige dich erst einmal! Und sei froh, daß ich es bin, die deine kleinen Betrügereien entdeckt hat. Hätte unsere interne Buchprüfung herausgefunden, was du hinter meinem Rücken treibst, hätten die Herren mich sicherlich gedrängt, dir fristlos zu kündigen und Strafanzeige gegen dich zu erstatten! Vermutlich wäre mir auch nichts anderes übriggeblieben, als genau das zu tun! Du solltest wirklich dem Himmel auf Knien dafür danken, daß deine liebe Chefin nicht zu jenen Frühstücksmanagern gehört, die zwar regelmäßig in Talkshows brillieren, sich aber nur wenig oder gar nicht um ihr Unternehmen kümmern. Du kannst von Glück sagen, daß ich mir nicht zu schade bin, ab und zu selbst einmal einen Blick in die Bücher zu werfen. Zudem habe ich sogar einen Weg gefunden, die ganze Sache unter den Teppich zu kehren und die kleinen Lücken, die deine Manöver auf den Firmenkonten ...
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