Niemals Teil 3 (Roman)
Datum: 22.01.2020,
Kategorien:
Reif
... kringelig.
„Ich soll mich wie ein Weihnachtsmann anziehen, um dann in der Hitze zu arbeiten?“
Nun bekam ich ein paar Lacher.
„Daria, ich war nicht Chef einer Baufirma, weil ich nichts drauf habe“, argumentierte Michael. Sein Mund zuckte ganz leicht. Wir verständigten uns per Gedanken, was ja keiner wusste.
„Ich bin Göttin, mir passiert nichts!“
„Und damit das so bleibe, werden wir abstimmen lassen, ob Arbeitskleidung getragen werden muss oder nicht.“ Ich bewunderte ihn.
„Gerne.“
Unser erstes Gericht:
Nach dem Mittagessen, als alles aufgeräumt worden war, erhob Gerd sich und hielt eine Rede. Er sc***derte ganz sachlich den heutigen Vorfall und brachte unser Thema zur Abstimmung.
Ich verlor Haus hoch. Sehr gut. Ich grinste mir einen.
Michael und ich wollten unserem Volk beibringen, wie die Regeln funktionierten und unser erster Schritt war getan.
Den ganzen Tag über, drehten sich die meisten Gespräche nur noch um das Gericht. So wollten wir es haben.
Das ich dabei verlor, hatte ich von vorne herein gewusst, aber ich war eine gute Verliererin, schon immer. Wenn nicht klappte, was ich wollte, ging ich einfach andere Wege, bis ich bekam, was ich begehrte.
Da ich dieses mal nichts wollte, ging ich ganz zufrieden aus der Sache raus.
Am Abend wurde dann über unseren Dorfnamen abgestimmt.
Ich enthielt mich, hatte auch keine Vorschläge gemacht, weil ich nicht wollte, dass man sich nach mir richtete.
Nach einigem Hin und Her, entschied ...
... sich meine Dorfgemeinschaft für: Nummer eins!
Innerlich lachte ich mich krumm. Die Menschen konnten es einfach nicht lassen, hervor stechen zu wollen!
Ich ließ es nur durchgehen, weil wir eben das erste Dorf waren, welches hier auf
Me-Ti-Na-Te angefangen worden war zu bauen.
Ich schlief alleine, in meinem Zelt. Es war mitten in der Nacht, als mich ein Hilferuf erreichte. Ich schreckte aus dem Schlaf hoch und war hellwach. Nur im Slip bekleidet, wünschte ich mich an den Ort des Geschehens.
Ich landete im Dorf fünf, in der Waschhütte. Als Göttin, wusste ich immer, wo ich war.
Vor mir stand ein Paar. Nähere Einzelheiten, möchte ich hierzu nicht anführen. Der Mann wollte die Frau vergewaltigen. Das muss reichen.
„Was soll das“, sprach ich den Mann von hinten an.
Er stammelte, die Frau war unfähig zu sprechen, aber ich sah die Angst in ihren Augen. Sie war es, die mich gerufen hatte.
Ich wartete nicht länger und berührte den Mann. Er verschwand auf nimmer Wiedersehen. Dann half ich der Frau. Ich befreite sie und half ihr beim Anziehen. Sie war schrecklich aufgewühlt und ängstlich, da legt ich ihr die Hand auf die Stirn und schenkte ihr Vergessen.
Gemeinsam weckten wir die Dorfleiterin. Ich erzählte, was geschehen war und übergab die Frau in ihre Obhut. Den Dank des Opfers, wollte ich nicht hören und so verschwand ich ohne einen Abschiedsgruß.
In unserer geheimen Hütte legte ich mich auf das große Bett und heulte wie ein Schlosshund. Ich hatte Leben ...