1. In der Horror-Klasse


    Datum: 19.01.2020, Kategorien: Schwule

    ... Thema. Auch meine stoische Reaktion auf alle physischen und psychischen Angriffe provozierte sie. Eigentlich hätte jemand wie ich wimmernd und mit eingezogenem Kopf durch die Gegend laufen müssen, doch ich verfügte damals über die Kunst, mich in mich selbst zurück zu ziehen und alle Angriffe an mir abprallen zu lassen; ich ruhte in mir selbst. Diese Fähigkeit ist mir im Laufe der Zeit abhanden gekommen; ich bin heute sehr viel dünnhäutiger.
    
    Die anderen Schüler waren charakterlich nicht in der Lage, mir behilflich zu sein; sie hatten Angst vor diesen Rabauken und verhielten sich neutral. Unter 1100 Schülern befinden sich statistisch mindestens 50 Schwule und Lesben. Mindestens. Fünf männliche Leidensgenossen hätte ich benennen können. Man hat ja einen Blick dafür ... Doch es war einfach nicht angesagt, mit mir gemeinsame Sache(n) zu machen. Ich war isoliert und ein Negativbeispiel dafür, wie es einem ergeht, der sich konsequent so gibt wie er ist.
    
    Eine ganz spezielle Rolle spielten die Damen in der Klasse, die alle hinter mir saßen. Auch sie provozierten mich, wo sie nur konnten. Halblaut, damit ich es hören konnte, ließen sie ihre Sprüche los. "Guck dir dieses Ärschen an ... was er wohl für einen Slip anhat? ... Bestimmt blütenweiß .. Hör auf, mir schießt die Milch ein ... möchte wirklich wissen, wie es in seiner Hose aussieht .. "Zufällige" Berührungen meines Hinterteils waren üblich und sie entblödeten sich auch nicht, mir in den Hintern zu zwicken.
    
    Mein Weg über ...
    ... die Flure wurde oft zum Spießrutenlauf, wenn ich an einer Gruppe dieser spätpupertierenden Weiber vorbeikam, die sich oft mit Mädels aus anderen Klassen zusammenrotteten. Es wurde mir nachgepfiffen und anzügliche Bemerkungen machten die Runde. "Gehste aufs Mädchenklo? Ich will mit!" Oder sie sangen frei nach Dahlia Lavi: "Ich will mit dir gehn, dein Geschlechtsteil sehn". Einmal platzte mir der Kragen und ich hielt eine kurze Ansprache: "Wenn ihr unbefriedigt seid, sucht euch einen Stecher, aber lasst mich in Ruhe!" Das war eine schwere Beleidigung und eine wollte mir eine Ohrfeige geben, die ich aber abwehren konnte. Eine andere haute mir mit voller Wucht auf meinen Popo.
    
    Das ging zusammengerechnet etwa 18 Monate so. Es gab aber Hoffnung: In der Abiturklasse im neuen Schuljahr wird Vieles anders sein, aber vor allem: Die Hälfte der Klasse wird kein Abi machen und von der Schule gehen. Darunter alle sechs Peiniger und ein Teil der Frauenzimmer.
    
    Nur noch wenige Tage bis zu den großen Ferien. Die Oberstänkerer erschienen schon nicht mehr. An diesem sonnigen Tag war ich bester Laune und griff in meinem Kleiderschrank nach einem "Minipant", ich glaube, so heißen die. Ne Unterhose halt. Die zog ich nie an, weil sie eine sehr ausgefallene Farbe hatte: goldgelb, leicht glänzend, mit schwarzem Bund. Ein Geschenk von meiner Schwester. Heute hatte ich Lust auf diesen tuntigen Slip. Und ich schlüpfte in eine nagelneue dunkelblaue Levis 501.
    
    Der Grund für meine Sorgfalt bei der ...
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