1. Zufallsbekanntschaft 01


    Datum: 19.01.2020, Kategorien: BDSM

    Zufallsbekanntschaft
    
    von Chrissie Lecker
    
    * * * Teil eins * * *
    
    Der Laden ist modern eingerichtet, das genaue Gegenteil von dem, was man in einem Sexshop in einer dunklen, heruntergekommenen Seitenstraße erwarten würde. Hinter pflichtgemäß verhüllten Schaufenstern eröffnet sich eine funkelnde Welt aus farbenfrohem Latex und Gummi, Leder in allen Schattierungen und Formen, blitzendem Edelstahl und wunderbar winzigen Kleidungsstücken. Meine Augen fallen mir beinah aus dem Kopf als ich zum ersten Mal reinstolpere.
    
    Im Gegensatz zur draußen herrschenden Winterkälte fühlt sich die Luft im Laden siedend heiß an, und ich wünsche mir, ich könnte ein paar Kleidungsstücke ausziehen. Als ich an mir selbst hinunterschaue, auf das dünne, mädchenhafte, zartrosa Minikleid, das kaum meinen Hintern überdeckt und im rechten Licht fast durchsichtig wird, fühle ich mich nackt. Die Schleife, die meine Herrin um das Päckchen mit dem Kleid gewickelt hatte, ist noch immer in meiner Handtasche, neben dem Brief mit den knappen aber deutlichen Anweisungen - nicht mehr als die Uhrzeit, die Adresse und der kurze Satz "Trag das, sonst nichts, geh zum Personal und frag nach lesbischen Bondage-Zeitschriften."
    
    Meine Magen verknotet sich, als ich mir diese Anweisungen ins Gedächtnis rufe, aber ich habe versprochen ihnen ohne Vorbehalt zu folgen, und deshalb widerstehe ich auch dem Drang, auf meinen Absätzen kehrt zu machen und zurück in die Anonymität der Seitenstraße zu fliehen. Langsam stakse ...
    ... ich zwischen zwei Regalreihen zum Tresen und versuche, die Bilder von schmierigen Verkäufern und lüsternen Blicken aus meinem Kopf zu vertreiben, aber nachdem ich einen Ständer mit durchsichtiger Unterwäsche umrundet habe, komme ich überrascht und verunsichert zum Stehen.
    
    Das Mädchen, das da sitzt - in nenne sie bewusst Mädchen, denn sie kann nicht viel älter als achtzehn sein - sieht aus, als wäre sie einer meiner feuchten Fantasien entsprungen. Ihr jugendlicher Körper räkelt sich in einem futuristischen Stuhl aus schwarzem Leder und Chrom, und sie lächelt mich aus einem zarten Gesicht an, das von rotblonden Locken umrandet ist. Ihre hohen Wangenknochen verleihen ihr ein exotisches Aussehen, und sie besitzt einen schlanken, durchtrainierten Körper, wie das wohlgeformte Bein verrät, das aus dem knallroten, engen Lederkleid hervorlugt und, im warmen Licht wie Seide schimmernd, beiläufig auf dem Tisch vor ihr ruht. Ich starre sie an und schlucke.
    
    Ihr scheint mein Starren nichts auszumachen, und falls doch, überspielt sie es mit meisterlichem Geschick. Mit katzenhafter Eleganz steht sie auf und kommt um den Tresen herum zu mir.
    
    "Kann ich ihnen helfen?" Der Blick aus den großen, grünen Augen ist selbstsicher, und obwohl sie einige Zentimeter kleiner ist als ich, habe ich das Gefühl, zu ihr aufzuschauen.
    
    Meine Aufgabe wird mir wieder bewusst, und ich möchte am liebsten im Boden versinken. Ich druckse herum, während meine Wangen tiefrot anlaufen und sie mich geduldig ...
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