1. Auf Höhe ihrer Augen


    Datum: 16.01.2020, Kategorien: Schamsituation

    ... ganz ernste" Konsequenzen in Aussicht stellte. Oder Dr. D., in der Englischstunde, der "most amused" von einem Anruf eines schwangeren Justin berichtete. Marisa hatte nicht wenige Freunde und das mit den Jungs machte ihr Spaß. Sie probierte gern neue Kleidung an, doch ihr Charme verfing allein durch ihre einnehmende Art. Von den Leuten wurde sie gemocht und sie hatte damit nicht das geringste Problem. Sie traf sich gern mit Freundinnen, aber in ihr war auch der Drang, das immer neue Unbekannte zu suchen.
    
    In der Damendusche war sie heute erst alleine. Unter der kräftigen Brause heißen Wassers konnte sie sich ausgiebig langmachen und die Poren atmen lassen, mit geschlossenen Augen. Minuten später kamen zwei dazu. Azubinen vielleicht, sie redeten gerade über einen Typen, der "so übelst nervt" und "einfach nisch mehr anrufen soll, weisstu", als sie begannen, sich einzuseifen. Marisa würde die Größere mit den leuchtend roten Haaren gerne wiedersehen...
    
    Es war sehr erhebend, gerne die Duschen zu benutzen und dadurch auch noch vorbildlich zu handeln. Hier war sie deutlich im Vorteil gegenüber manchen Freundinnen. Und im Schwimmbad, das ihre Klasse nutzte, hing ein Schild mit dem "Hygienegebot", vorher und nachher "textilfrei" zu duschen, um nicht zu den Keime verbreitenden "Schweinchen" zu gehören. Die pubertäre Körperscham verzogener Gören interessierte hier nicht. Allenfalls war es unhöflich und ignorant gegenüber den braven anderen, in Badesachen zu duschen. Auch Frau P. ...
    ... sorgte vor dem ersten Schwimmen für Klarheit. Das Hygienegebot sei eine Selbstverständlichkeit und gelte für alle, auch im schwierigen Pubertätsalter. "Wer nicht weiß, wie man duscht, der kann gerne zuhause bleiben, damit Verstöße gar nicht erst Schule machen. Ihr könnt euch dann die 'Sechs' fürs Halbjahr gleich hier bei mir abholen."
    
    Hier und da wurde gekichert, aber man spürte Befangenheit im Raum. Ein paar Mädchen - die Jungs duckten sich alle - trauten sich, etwas zu äußern. Zwei von ihnen begannen, die bereits jetzt empfundene Bloßstellung und die Angst vor weiterem in Worte zu fassen. In nüchterne, kühle Worte. Verena sagte in etwa "textilfreies Duschen finde ich nicht angebracht." Das ging ihr leichter über die Lippen, als "bitte, zwingen Sie uns nicht zum nackt sein...!" Nadia machte den Vorschlag, extra fürs Duschen saubere Badekleidung mitzubringen und verteidigte ihre Idee.
    
    Alles leider, ohne die Lehrerin damit zu einer Ausnahme bewegen zu können. So wanden und redeten sich Vanessa und Nadia mit einem Rest von Tapferkeit um das Thema Scham herum. Doch die roten Gesichtern der beiden zeigten deutlich die Schmach, unterlegen zu sein. ihr Schamgefühl öffentlich gemacht zu haben und zur Strafe noch den Unwillen der Lehrerin zu kassieren.
    
    Alle Mädchen duschten also "textilfrei". Nicht nur Frau P.s Ansage zeigte Wirkung, sondern auch das passende Gerücht dazu. Lang ist's her, da soll sie tatsächlich zwecks Kontrolle die Dusche betreten haben, nach jeder Einzelnen ...
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