1. Tochter der Nacht


    Datum: 03.01.2020, Kategorien: CMNF

    ... leichten Salzanteil, ähnlich der Meeresluft.
    
    Dann verlor ich die Beherrschung über meinen Körper und schnellte mit solch einer Geschwindigkeit vor, dass ich die Luft an meinen Ohren vorbeisausen hörte. Der Gestalt blieb gar keine Zeit zum reagieren. Fest hielt ich sie in meinem Griff umklammert, riss meinen Mund auf und biss zu. Ein Schwall heißen Blutes schoss mir entgegen und lief mir zur Hälfte wieder aus dem Mund heraus. Ich sog und schluckte, sog und schluckte und ein ekstatisches Zucken nach dem Anderen durchzog meinen Körper. Es war herrlich, wie in einem Rausch konnte ich nicht mehr davon ablassen. Ein Pochen erfüllte meine Ohren, schnell und hochfrequent, doch wurde es mit der Zeit immer langsamer und leiser. Kurz bevor es erstarb fühlte ich eine Hand in meinem Nacken die mich so ruckartig von dem Ding wegriss, dass es mir im Mund wehtat und sich der letzte Schluck dieser köstlichen Flüssigkeit aus meinem Mund befreite.
    
    Ruckartig wurde ich aus meiner Trance gerissen und nahm die Welt um mich herum wieder wahr. Philius hatte mich am Schopf gepackt und von meinem Opfer weggerissen. „Du musst noch viel lernen“, flüsterte er mir ins Ohr. Er ließ mich wieder los, jedoch nur um eine neue Kerze zu entflammen und sie auf einen der vielen Steine in unserer Nähe zu kleben. Dann griff er mit beiden Händen nach meinem Kopf und lenkte so meinen Blick auf die am Boden liegende Gestalt. „Sieh dir an, was du angerichtet hast.“ Mit vor Schrecken geweiteten Augen sah ich auf ...
    ... die vor uns liegende Frau herab. Ihr Hals war regelrecht aufgerissen, wie als wäre ein Wolf über sie hergefallen. Aus panikerfüllten glasigen Augen schaute sie zu mir herauf. Sie war tot, und ich hatte sie getötet, ihren Hals wie ein Raubtier aufgerissen.
    
    Ein Kloß bildete sich in meinem Hals und die Augen wurden mir vor Scham feucht. „Was habe ich nur angerichtet?“, fragte ich ihn flüsternd mit zitternder Stimme. „Was ist mit mir geschehen?“ Doch er antwortete nicht sondern lächelte mich nur stolz an.
    
    „Ich habe mich in dir nicht getäuscht“, antwortete er schließlich. „Du bist eine Jägerin, auch wenn du noch an deiner Methode arbeiten musst.“ Ich begann mir meine Tränen wegzuwischen und erschrak erneut als ich meine Hände sah. Sie glänzten rot vor Blut im Schein der einzelnen Kerze. Augenblicke später fiel mein Blick auf meinen Schoß und ein weiterer Schock durchfuhr mich denn auch dort glänzte mein Körper rötlich. Mein Blick wanderte weiter über meinen Körper und Ekel ergriff mich. Nicht nur meine Hände und meine Oberschenkel waren in Blut getaucht sondern auch mein Bauch sowie meine Brüste. Ein Krampf bildete sich in meinem Inneren und ich erbrach mich auf den Sand des Höhlenbodens. Schnell versickerte die Flüssigkeit, auch sie war rot.
    
    Ich sprang auf und ein einziger Gedanke hallte in meinem Kopf wieder, mich verlangte es nach Wasser, ich musste mich von den Spuren des Todes befreien um wieder ruhiger zu werden. Philius ließ mich gewähren als ich in Richtung Ausgang ...